Omas mit Maschinengewehren! Ukrainisches Militär schult Zivilisten für den Krieg
Kiew - Der schwelende Konflikt mit Russland lässt jetzt verstärkt ukrainische Zivilisten zu den Waffen greifen.
Letzten Umfragen zufolge hält zwar nur knapp die Hälfte der Bevölkerung die Gefahr eines russischen Einmarsches für real, auch wenn ukrainische Militärexperten nicht damit rechnen.
Doch für die 2014 erstmals aufgestellten Gebietsverteidigungsbataillone meldeten sich in den vergangenen Tagen Hunderte neue Freiwillige. Im Ernstfall wollen sie der regulären Armee den Rücken frei halten.
Jetzt laufen Frauen und Männer mit Gewehrattrappen aus Holz durch Waldstücke und verfallene Fabrikanlagen. Auf Videos ist auch zu sehen, wie sie mit "Peng, Peng"-Rufen Gefechte nachstellen.
Während des Grundkampftrainings für Zivilisten werden die Zivilisten von der Spezialeinheit "Asow" der ukrainischen Nationalgarde auch an echten Waffen ausgebildet.
Selbst Kinder und hochbetagte Senioren sind anscheinend bei den Trainings dabei, was in Deutschland düstere Erinnerungen an den "Volkssturm" der Nazis wachruft.
Die Einheit "Asow" war bis vor ihrer Eingliederung in staatliche Strukturen eine rechtsextreme Miliz, die politische Ausrichtung ist wohl geblieben.
Die Ausbildung der Zivilisten läuft unter dem Kampagne-Namen "Keine Panik! Macht euch bereit!".
Titelfoto: Vadim Ghirda/AP/dpa