Diktator droht dem Westen mit Atomwaffen und dem "Dritten Weltkrieg"
Belarus - Alexander Lukaschenko (70), Machthaber in Belarus, hat der NATO Angriffspläne auf sein Land unterstellt und mit dem Einsatz von Atomwaffen gedroht.
"Ein Angriff auf Belarus bedeutet den Dritten Weltkrieg", sagte der 70-Jährige laut der staatlichen Nachrichtenagentur Belta bei einem Auftritt vor Studenten in der Hauptstadt Minsk.
Sowohl Belarus als auch das verbündete Russland würden in dem Fall Atomwaffen einsetzen. Lukaschenko dankte in dem Zusammenhang Kremlchef Wladimir Putin (71) für die jüngste Änderung der russischen Atomdoktrin.
Bei seiner Rede behauptete Lukaschenko, die NATO hege konkrete Angriffspläne. "Amerikaner und Polen haben sich schon entlang der Grenze aufgestellt, besonders an der polnischen. Wir wissen, dass sich die polnische Führung schon die Hände reibt", sagte er. Man sei auf den Fall vorbereitet und werde augenblicklich reagieren.
Da die NATO auf den Einsatz von Atomwaffen mit eigenen Atomschlägen reagieren könne, werde Russland sein ganzes Arsenal einsetzen. Zu einer solchen Eskalation sei der Westen nicht bereit, erklärte Lukaschenko.
Lukaschenko hat Einsatz von Nuklearwaffen in Militärdoktrin aufnehmen lassen
Auf belarussischem Territorium sind seit Ende 2023 taktische Atomwaffen aus Russland stationiert. Belarus erhielt zudem russische Iskander-Raketen, die nuklear bestückt werden können. Kampfjets Su-25 wurden ebenfalls zu Trägerwaffen umgerüstet.
Während Moskau die Befehlsgewalt über die in Belarus stationierten Atomwaffen für sich in Anspruch nimmt, hat Lukaschenko bereits den Einsatz von Nuklearwaffen in die Militärdoktrin seines Landes aufnehmen lassen.
Putin hatte vor zwei Tagen erklärt, dass Russland seine Militärdoktrin an die internationale Sicherheitslage angepasst habe. Russlands Liste militärischer Bedrohungen, gegen die Atomwaffen zur Abschreckung genutzt werden können, sei erweitert worden, sagte der 71-Jährige.
Die Änderung gilt als Reaktion auf die Debatte um die Freigabe weitreichender Waffen an die Ukraine bei ihrer Verteidigung gegen Russlands Angriffskrieg.
Titelfoto: Bildmontage: Mikhail Metzel/Sputnik Kremlin Pool via AP/dpa