Klima-Aktivistin Carla Reemtsma: "Wir vernichten unsere Lebensgrundlagen"
Berlin - Die Fridays-for-Future-Aktivistin Carla Reemtsma (23) fordert einen sofortigen Abbau von umwelt- und klimaschädlichen Subventionen.
"Dass wir inmitten der eskalierenden Klimakrise jährlich rund 65 Milliarden Euro öffentlicher Gelder in Kohle, Öl und Gas stecken, zeigt das Totalversagen der vergangenen Regierungen deutlich", sagte Reemtsma am Freitag der Deutschen Presse-Agentur.
Das Umweltbundesamt (UBA) hatte am Vortag eine Studie veröffentlicht, wonach in Deutschland die Mittel, die in klima- und umweltschädliche Verhaltensweisen fließen, auf etwa 65,4 Milliarden Euro im Jahr 2018 gestiegen sind. Gemeint sind etwa steuerliche Vergünstigungen für klimaschädliche Dieselfahrzeuge.
"Mit den fossilen Subventionen halten wir Verhaltensweisen und Technologien künstlich aufrecht, mit denen wir unsere Lebensgrundlagen wissentlich vernichten", sagte Reemtsma weiter.
Die Mittel seien Teil eines Systems, "in dem der Profit fossiler Konzerne auf Kosten der Interessen von Bürgerinnen und Bürgern mit allen Mitteln" angetrieben werde. Um die Klimakrise sozial gerecht zu bekämpfen, müssten diese "absurden Subventionen mit sofortiger Wirkung beendet werden", erklärte die Aktivistin.
Zuvor hatten auch UBA-Chef Dirk Messner und die Vertreter von Umweltverbänden an die künftige Bundesregierung appelliert, diese Art von Subventionen zu streichen oder umzuwidmen, um das Geld stattdessen für mehr Klima- und Umweltschutz zu nutzen.
Titelfoto: Screenshots Instagram @carlareemtsma / change.org