EU will Rentner regelmäßig zum Fahrtauglichkeits-Check schicken - ADAC dagegen!

Berlin/Brüssel - Seit Jahren gibt es eine Debatte darüber, ob eine Fahrerlaubnis auf Lebenszeit wirklich der richtige Weg ist - vor allem in Hinblick auf die allgemeine Sicherheit im Straßenverkehr! Nun will die EU Senioren alle fünf Jahre zum Fahrtauglichkeits-Check schicken. Doch der ADAC sieht den Vorstoß äußerst kritisch.

Die EU will Ü-70-Jährige künftig alle fünf Jahre zum Fahrtauglichkeits-Check schicken.
Die EU will Ü-70-Jährige künftig alle fünf Jahre zum Fahrtauglichkeits-Check schicken.  © 123rf/photobac

Wie der Automobil-Club mitteilte, sterben jährlich 20.600 Menschen im Straßenverkehr der EU-Länder. Das soll sich bald ändern, weshalb die Europäische Union eine "Führerscheinreform" geplant habe.

Dafür geht es speziell um alle über 70-jährigen Bürger. Demnach soll in der gesamten EU eine "Verkehrstauglichkeitsüberprüfung", die in einigen Mitgliedsstaaten bereits existiert, eingeführt werden.

Wie genau das alles in der Praxis funktionieren könnte, sei noch etwas schwammig, erklärte der ADAC. Die einzige (englische) Fassung des Entwurfs würde "Raum für Interpretationen" lassen.

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Bislang haben die aktuellen Führerscheine in Deutschland kein Ablaufdatum. In begründeten Fällen könne allerdings eine Überprüfung angeordnet werden, betonte der Allgemeine Deutsche Automobil-Club.

Geht es nach dem ADAC, sollte das auch weiterhin reichen, denn: "Zwar kann es mit zunehmendem Alter zu Leistungseinbußen kommen, dennoch ist das Unfallrisiko älterer Kraftfahrer nicht außergewöhnlich hoch."

ADAC: "Ältere Verkehrsteilnehmer zeichnen sich durch vorausschauendes Fahren aus"

Der ADAC stellte sich gegen den Entwurf der EU.
Der ADAC stellte sich gegen den Entwurf der EU.  © 123RF/rolfgwackenberg

Deshalb lehne der ADAC auch Maßnahmen, die sich auf ein bestimmtes Alter beziehen würden, ab. Der Entwurf sei nicht verhältnismäßig.

"Gerade ältere Verkehrsteilnehmende zeichnen sich in der Regel durch einen situationsangepassten Fahrstil sowie vorausschauendes Fahren aus. Riskante Manöver meiden sie."

Bisherige Testverfahren würden das nicht zur Genüge mit in Betracht ziehen, was dazu führen könnte, dass eigentlich geeignete Fahrer fälschlicherweise als nicht geeignet eingestuft werden.

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"Hinzu kommt, dass ein positives Testergebnis dazu verleiten kann, eigene Fähigkeiten weit über den Testzeitpunkt hinaus zu überschätzen."

Der ADAC appellierte, dass sämtliche Verkehrsteilnehmer ihre Fähigkeiten am Steuer regelmäßig und "vor allem selbstkritisch" hinterfragen sollten.

Titelfoto: Fotomontage: 123RF/rolfgwackenberg, 123RF/rolfgwackenberg

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