EU-Skandal: Giorgia Meloni ärgert der Begriff "Italian Job"
Rom - Italiens Ministerpräsidentin Giorgia Meloni (45) ärgert, dass der Korruptionsskandal rund um das Europaparlament mancherorts als "Italian Job" beschrieben wird.
Das sagte die Regierungschefin in Rom am Donnerstag und wehrte sich gegen den Eindruck, "dass dies ein Schmutzfleck auf unserer Nation" sei. Meloni erinnerte, dass Personen aus anderen Ländern in die Affäre verwickelt seien.
Im Zentrum stehen den bisherigen Ermittlungen zufolge aber der ehemalige italienische EU-Abgeordnete Pier Antonio Panzeri und sein früherer Assistent Francesco Giorgi.
Beide sitzen ebenso in Untersuchungshaft wie Eva Kaili, die bisherige Vizepräsidentin des EU-Parlaments und Lebensgefährtin von Giorgi. Gegen alle wird wegen mutmaßlicher Korruption, Geldwäsche und Einflussnahme aus dem Ausland ermittelt.
Es wird vermutet, dass das Emirat Katar und auch Marokko mit Geld- und Sachgeschenken versucht haben sollen, Einfluss auf politische Entscheidungen zu nehmen.
Meloni stichelte bei einer Jahresabschluss-Pressekonferenz, dass in die Causa vor allem Personen aus dem Lager ihrer politischen Gegner, also der Linken und Sozialdemokraten, verwickelt seien. Es gehe in der Affäre weniger um Länder "als vielmehr um Parteien, einen Socialist Job, ich weiß nicht.
Wenn die Sache bei den Konservativen passiert wäre, hätte es sicher Conservative Job geheißen", sagte sie. "Es geht sicher um eine politische Familie, aber nicht Italien, so als ob Italien der große Bestecher in Europa sei."
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