EU boykottiert ungarische Rats-Präsidentschaft wegen fragwürdiger Reise
Brüssel - Die EU-Kommission hat als Reaktion auf die umstrittene Moskau-Reise von Ungarns Regierungschef Viktor Orban (61) einen Boykott der informellen Treffen unter ungarischem Ratsvorsitz angekündigt.
Angesichts "der jüngsten Entwicklungen" habe Kommissionschefin Ursula von der Leyen (65) entschieden, dass die Kommissare und Kommissarinnen nicht zu den Treffen nach Ungarn reisen, sagte ihr Sprecher Eric Mamer am Montag.
Orban hatte die EU-Partner direkt zu Beginn des ungarischen Ratsvorsitzes ab dem 1. Juli mit seinem Besuch bei Kreml-Chef Wladimir Putin (71) im Rahmen einer selbst ernannten "Friedensmission" im Ukraine-Krieg massiv verärgert.
Zudem verzichtet die EU-Kommission auf den traditionellen Antrittsbesuch bei der ungarischen Präsidentschaft, wie der Sprecher weiter mitteilte.
Ungarn gibt sich entrüstet über von der Leyens Boykott-Entscheidung
Ungarns Regierung hat entrüstet auf die Entscheidung der EU-Kommissionspräsidentin reagiert.
"Die EU-Kommission kann sich nicht Institutionen und Minister aussuchen, mit denen sie kooperieren will. Sind alle Beschlüsse der Kommission nun auf politische Erwägungen gegründet?", schrieb Ungarns Minister für EU-Angelegenheiten, Janos Boka (45), bei X.
Erstmeldung von 21.03 Uhr, aktualisiert um 22.02 Uhr.
Titelfoto: AFP/INA FASSBENDER