Anti-Betrugsbehörde ermittelt! EU-Beamter ließ sich zu Gratis-Flügen und in Hotels einladen

Brüssel - Vom Golfstaat Katar bezahlte Flüge des EU-Spitzenbeamten Henrik Hololei (52) rufen europäische Anti-Betrugsermittler auf den Plan.

Der wegen Gratis-Flügen in die Kritik geratene EU-Spitzenbeamte Henrik Hololei (52) räumt seinen Chefposten in der EU-Kommission - und bekommt einen anderen lukrativen Job.
Der wegen Gratis-Flügen in die Kritik geratene EU-Spitzenbeamte Henrik Hololei (52) räumt seinen Chefposten in der EU-Kommission - und bekommt einen anderen lukrativen Job.  © Vit Simanek/CTK/dpa

Das EU-Amt für Betrugsbekämpfung Olaf bestätigte am Freitag, dass es Ermittlungen in dem Fall aufgenommen habe. Da es sich um eine laufende Untersuchung handele, könne man keinen weiteren Kommentar machen. Zuerst hatte das Magazin "Politico" berichtet.

Anfang März war bekannt geworden, dass Hololei als Leiter der Generaldirektion Verkehr und Mobilität der EU-Kommission mehrfach umsonst in der Business-Class mit Qatar Airways geflogen war.

Zeitgleich verhandelte seine Generaldirektion ein Flugabkommen mit dem Golfstaat Katar. Auch Hotelkosten wurden nach Angaben der EU-Kommission übernommen.

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Die Behörde betonte, dass Hololei sich an alle geltenden Regeln gehalten habe, verschärfte die Vorgaben dann jedoch.

Anfang der Woche wurde bekannt, dass Hololei um Versetzung gebeten habe und zum 1. April von der Spitze der Generaldirektion Verkehr als Berater zur Generaldirektion Internationale Partnerschaften wechselt.

Katar steht bereits im Fokus eines Bestechungsskandals rund um das Europaparlament. Belgische Ermittler werfen dem Land vor, Einfluss auf politische Entscheidungen des Parlaments genommen zu haben. Zwei Europaabgeordnete sitzen unter anderem wegen des Verdachts der Korruption und der Geldwäsche in Untersuchungshaft.

Titelfoto: Vit Simanek/CTK/dpa

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