ZDF-Politbarometer: Deutsche in Dauerkrise immer unzufriedener mit Regierung
Mainz - Die Zufriedenheit der Wähler mit der Ampel-Koalition lässt seit dem Beginn des Ukraine-Krieges immer mehr nach.
Laut dem aktuellen ZDF-Politbarometer stellten im März noch 75 der Befragten der Bundesregierung ein gutes Zeugnis aus, 19 Prozent bewerteten die Regierungsarbeit als schlecht (der Rest zu 100 Prozent antwortete mit "weiß nicht").
Jetzt sind nur noch 49 Prozent der Wahlberechtigten der Meinung, dass die Ampel-Koalition ihre Arbeit gut mache, 44 Prozent sind gegenteiliger Meinung.
Union kann nicht von der Unzufriedenheit der Menschen mit der Regierung profitieren
Interessanterweise können CDU/CSU nicht von der wachsenden Unzufriedenheit der Menschen mit der Regierung unter Kanzler Olaf Scholz (64, SPD) profitieren.
Wäre am kommenden Sonntag Bundestagswahl, verlören zwar SPD (18 Prozent) und Grüne (22 Prozent) im Vergleich zur Umfrage vor zwei Wochen jeweils einen Prozentpunkt - allerdings auch die Union (27 Prozent).
FDP (7 Prozent) und AfD (14 Prozent) könnten 1 Prozentpunkt hinzugewinnen, Die Linke bliebe unverändert bei 5 Prozent. Alle anderen Parteien kämen gemeinsam auf 7 Prozent (plus 1), allerdings läge keine der kleinen Parteien bei über 3 Prozent.
Steigende Preise und Versorgungssicherheit wichtigste Themen im Land
Die zurzeit wichtigsten Themen im Land sind für die Befragten Energie, Versorgungssicherheit und gestiegene Preise. So sagten im Juli 40 Prozent der Befragten, dass ihnen die hohen Preise persönlich große Probleme bereiteten. Jetzt sind es bereits 57 Prozent.
Unterstützung für Ukraine bleibt sehr stabil
Trotz der wirtschaftlichen Sorgen bleibt in Deutschland der Wunsch nach Unterstützung der Ukraine aber sehr stabil. Nach 70 Prozent im Juli und 71 Prozent im August sprachen sich nun 74 Prozent dafür aus.
Nur etwa 20 Prozent möchten die Unterstützung beenden, um so wieder die Energiepreise zu verringern - darunter mehrheitlich nur die Anhänger der AfD (70 Prozent).
Durchgeführt wurde die Umfrage zum Politbarometer wieder von der Mannheimer Forschungsgruppe Wahlen, die vom 27. bis 29. September 2022 insgesamt 1355 Telefon-Interviews mit zufällig ausgewählten Wahlberechtigten führte.
Die Befragung ist repräsentativ für die wahlberechtigte Bevölkerung in Deutschland.
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