Bundeskanzler Friedrich Merz? So viele halten ihn für ungeeignet

Mainz - In rund einem Jahr steht die Bundestagswahl an und die Kanzlerkandidaten laufen sich bereits warm. Doch eine aktuelle Umfrage im Auftrag des ZDF zeigt nun, dass keiner der Kandidaten von einer Mehrzahl der Bevölkerung als für dieses Amt geeignet angesehen wird.

Friedrich Merz (68) ist Bundesvorsitzender der CDU sowie Vorsitzender der CDU/CSU-Bundestagsfraktion - und er möchte gerne Bundeskanzler werden.  © Michael Kappeler/dpa

Für das ZDF-Politbarometer hat die Mannheimer "Forschungsgruppe Wahlen" 1249 zufällig ausgewählte Wahlberechtigte telefonisch und online befragt. Das Ergebnis dieser repräsentativen Umfrage dürfte für alle Kanzlerkandidaten niederschmetternd sein.

Wie der Mainzer Fernsehsender am heutigen Freitag mitteilte, sind lediglich rund 40 Prozent der Deutschen der Meinung, dass CDU-Chef Friedrich Merz (68) ein guter Bundeskanzler wäre, um die 54 Prozent halten ihn für nicht geeignet (6 Prozent hatten keine Meinung dazu).

Amtsinhaber Olaf Scholz (66, SPD) wird nur von etwa 28 Prozent als dafür geeignet angesehen, rund 70 Prozent sind nicht dieser Meinung (2 Prozent enthielten sich).

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Der wahrscheinliche Kanzlerkandidat der Grünen, Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (55), kommt auf ähnlich schlechte Werte: Etwa 26 Prozent der Befragten halten ihn für Kanzler-geeignet, rund 69 Prozent nicht (5 Prozent gaben keine Einschätzung ab).

Zu der Eignung von AfD-Bundessprecherin Alice Weidel (45) als Bundeskanzlerin wurde ebenfalls ein Stimmungsbild erhoben: Gerade einmal etwa 14 Prozent der Deutschen sehen in ihr eine gute potenzielle Regierungschefin, rund 81 Prozent jedoch nicht (5 Prozent legten sich nicht fest).

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Aktuell wird keiner der Kanzlerkandidaten von einer Mehrheit der Deutschen als für das Amt des Regierungschefs geeignet angesehen.  © ZDF/Forschungsgruppe Wahlen

Ampel abgewählt, FDP und Linke scheitern an Fünf-Prozent-Hürde

Wäre am kommenden Sonntag wirklich Bundestagswahl, die Ampel wäre ganz klar abgewählt.  © ZDF/Forschungsgruppe Wahlen

Wäre am nächsten Sonntag wirklich Bundestagswahl, so wäre die gegenwärtig regierende Ampel-Koalition von SPD, Grünen und FDP ganz klar abgewählt: Die Sozialdemokraten kämen auf lediglich 16 Prozent, die Grünen auf 11 Prozent und die FDP würde mit gerade einmal 3 Prozent an der Fünf-Prozent-Hürde scheitern.

CDU und CSU kämen zusammen auf 31 Prozent, die AfD auf 18 Prozent und das erst in diesem Jahr gegründete Bündnis Sahra Wagenknecht (BSW) auf 8 Prozent. Die Linke würde mit 4 Prozent den Wiedereinzug in den Bundestag verpassen.

"Das würde von den politisch wahrscheinlichen Koalitionen nur für eine Regierung aus Union und SPD reichen", kommentierte ein ZDF-Sprecher diese Projektion einer Bundestagswahl.

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Auch zu den kommenden Präsidentschaftswahlen in den USA stellte die "Forschungsgruppe Wahlen" im Auftrag des ZDF Fragen. Demnach sind 72 Prozent der Deutschen der Meinung, dass Kamala Harris (59) die Wahl gegen Donald Trump (78) gewinnen wird.

Eine deutliche Mehrheit der Deutschen glaubt, dass Kamala Harris (59) die Präsidentschaftswahl in den USA gewinnen wird.  © ZDF/Forschungsgruppe Wahlen

"Sollte Trump gewinnen, fürchten 83 Prozent, dass das eher schlecht für Deutschland wäre und nur 7 Prozent sähen darin einen Vorteil", fügte der Sprecher hinzu.

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