Wird's jetzt besser? Das denken die Deutschen über die neue Regierung
Mainz - CDU/CSU und SPD haben sich auf einen Koalitionsvertrag geeinigt. Wie ist die Erwartungshaltung der Menschen in Deutschland gegenüber der neuen Bundesregierung?

Laut dem aktuellen ZDF-Politbarometer stehen die befragten Wahlberechtigten der Koalition aus Union und SPD zwiespältig gegenüber. So glauben 46 Prozent, dass Schwarz-Rot einen wichtigen Beitrag zur Lösung der aktuellen Probleme leisten kann. 51 Prozent gehen allerdings nicht davon aus (Der fehlende Rest zu 100 Prozent hier und im Folgenden antwortete jeweils "Weiß nicht").
Wie verhält sich diese Einschätzung gegenüber zwei der drängendsten Themen? Bei der Migrationspolitik erwartet nur knapp ein Drittel (30 Prozent), dass mit der neuen Regierung die Probleme im Bereich Flüchtlinge und Asyl besser in den Griff zu bekommen sind. Zwölf Prozent gehen davon aus, dass die Situation eher schlechter wird. Mehr als die Hälfte der Befragten denkt, dass sich nichts ändert.
Auch in wirtschaftlicher Hinsicht glauben nur 35 Prozent der Menschen in Deutschland daran, dass es unter einer Regierung aus CDU/CSU und SPD besser werden wird. 19 Prozent erwarten eine Verschlechterung, während 44 Prozent davon ausgehen, dass sich nur wenig bis nichts ändert.
Trotz dieser eher kritischen Sichtweise steht eine Mehrheit (55 Prozent) der Befragten der zukünftigen Bundesregierung positiv gegenüber. 29 Prozent finden Schwarz-Rot schlecht, 11 Prozent ist es egal.



Die Deutschen trauen CDU/CSU nicht den versprochenen Politikwechsel zu, das stärkt die AfD
Allerdings sind 64 Prozent der Befragten der Meinung, dass es bei einer Koalition mit der SPD nicht zu dem von CDU und CSU versprochenen Politikwechsel kommen wird.
In diesem Zusammenhang ist wohl auch zu sehen, dass die AfD zurzeit auf einem Rekordhoch steht.
Wäre am kommenden Sonntag die nächste Bundestagswahl, dann käme die Rechtsaußen-Partei auf 24 Prozent (plus zwei Prozentpunkte gegenüber der letzten Umfrage Ende März). CDU/CSU verlören etwas und lägen nun bei 26 Prozent (minus eins).


Dahinter würden sich SPD mit 15 Prozent (minus eins), Bündnis 90/Die Grünen mit zwölf Prozent und Die Linke mit zehn Prozent einreihen. Nicht in den Bundestag kämen nach wie vor die FDP mit vier und das BSW mit drei Prozent (alle unverändert). Alle anderen Parteien würden zusammen sechs Prozent erreichen. Damit hätte das Bündnis aus Union und SPD momentan keine Mehrheit mehr im Bundestag.
Die Umfrage zum Politbarometer wurde wie immer von der Mannheimer Forschungsgruppe Wahlen durchgeführt, die 1322 zufällig ausgewählte Wahlberechtigte vom 8. bis zum 10. April telefonisch und online befragte.
Zudem wurden im Rahmen eines Politbarometer-Extras 1133 weitere Personen interviewt.
Titelfoto: Bild-Montage: Michael Kappeler/dpa, ZDF/Forschungsgruppe Wahlen