Wie radikal ist unsere Jugend? Grüne Familienministerin warnt vor rechtsextremen Baseball-Gangs
Deutschland - Wie gefährlich ist die deutsche Jugend? Wenn es nach Familienministerin Lisa Paus (54, Grüne) geht, braut sich eine neue jugendliche Gewaltspirale zusammen, in dessen Mittelpunkt rechte Hetze stehe. Dabei richtet sie vor allem einen eindringlichen Appell direkt an die Schulen.
Wie die "Bild" berichtet, treibt die deutsche Familienministerin Paus eine große Sorge um: nach rechtsaußen abtriftende Jugendliche.
Ihre Beobachtungen basieren auf beunruhigenden Vorkommnissen in der jüngeren Vergangenheit wie rassistische Übergriffe auf ein Ferienlager in Brandenburg oder das Zeigen des Hitlergrußes einer Schülergruppe aus Sachsen anlässlich eines Besuchs im Konzentrationslager Auschwitz.
Paus sorgt sich vor allem um die erschreckende Häufung der Fälle:
"Es darf nicht sein, dass an Schulen ein Klima Einzug erhält, bei dem Schülerinnen und Schüler unbehelligt rechte Propaganda äußern und Lehrerinnen und Lehrer diesem Treiben nichts entgegensetzen können. Das muss aufgeklärt werden", fordert die Bundesministerin für Familie, Senioren, Frauen und Jugend im Kabinett von Olaf Scholz (64, SPD).
Aus Sicht der Familienministerin müsse Schule ein Ort der Vielfalt und des gegenseitigen Respekts sein und nicht der Angst.
Rechte Schüler-Eskapaden: Grüne warnen vor Rückfall in dunkle Zeiten
Lisa Paus sieht sich in der Verantwortung, gegen jedweden Anflug von rechten Tendenzen anzukämpfen und betrachtet es als oberste Priorität, Kinder und Jugendliche vor dieser menschenverachtenden Ideologie zu schützen.
Dabei fühlt sie sich an längst verdrängte Zeiten Anfang der 90er Jahre zurückerinnert, die sie als "Baseballschlägerjahre" bezeichnet. Dabei nimmt Paus diese unrühmliche Zeit zum Anlass, um die heutigen Aufgaben und Herausforderungen zu betonen:
"Die Prävention und Bekämpfung von Rechtsextremismus ist eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe, bei der alle vertrauensvoll und vernetzt zusammenarbeiten müssen", so die unmissverständliche Ansage der Grünen-Politikerin.
Aus diesem Grund richtet die Familienministerin ihren eindringlichen Appell sowohl an Lehrer, Präventionsmitarbeiter an Schulen sowie an alle Eltern, die die Verantwortung für ihre Kinder tragen würden.
Titelfoto: Hendrik Schmidt/dpa