Weitere Angriffe auf die Ukraine: Dresdner Politiker verbringt Nacht im Bunker

Kiew (Ukraine) - Bei erneuten Raketenangriffen auf die Ukraine sind in der Nacht zum heutigen Dienstag mindestens fünf Menschen getötet und mehr als 40 verletzt worden – allein in Kiew mindestens 20. Dort ist mit Kassem Taher Saleh (30, Grüne) zurzeit auch ein Bundestagsabgeordneter aus Dresden. TAG24 erzählt er von einer Nacht im Schutzbunker.

Kassem Taher Saleh (30, Grüne) ist aktuell in der Ukraine. TAG24 zeigt er, wie er die Nacht im Bunker verbrachte.
Kassem Taher Saleh (30, Grüne) ist aktuell in der Ukraine. TAG24 zeigt er, wie er die Nacht im Bunker verbrachte.  © privat

Bereits seit einigen Tagen weilt Taher Saleh in der Ukraine, spricht dort mit Offiziellen unter anderem über Themen wie den Wiederaufbau und die Energiesicherheit des Landes. Nun bekam auch er die Brutalität der russischen Angriffe hautnah zu spüren.

"Ich habe mich heute Nacht in einem Schutzbunker in unserem Hotel befunden. Viele Bomben wurden von den Verteidigungswaffen abgefangen, dennoch musste ich die ganze Nacht an die Menschen in der Ukraine denken, die keinen Schutzbunker haben", berichtet der 30-Jährige am Morgen danach. "Ohne die Verteidigungswaffen wäre ich jetzt vermutlich tot."

Doch wie kann man sich so einen Bunker eigentlich vorstellen? Im Falle von Taher Salehs Hotel ist dieser "gut ausgestattet: Es gibt Stühle und sogar eine Kaffeemaschine. Das gesamte Hotel hat hier Schutz gefunden."

Neben Kiew wurde unter anderem auch Charkiw getroffen.
Neben Kiew wurde unter anderem auch Charkiw getroffen.  © dpa/AP/Andrii Marienko

Dieses schockierende Bild offenbart sich Taher Saleh am Morgen danach

Taher Saleh am Dienstag auf dem Gelände von Lokomotyv Kyiv.
Taher Saleh am Dienstag auf dem Gelände von Lokomotyv Kyiv.  © Screenshot/Instagram/kassem.tahersaleh

Dass nicht alle Bewohner Kiews die Nacht so unbeschadet wie er überstanden haben, erfährt Taher Saleh hautnah.

Auf dem Gelände von Lokomotyv Kyiv offenbart sich ihm ein schlimmes Bild. Dort wurde das Sportinternat des Fußballvereins getroffen, zwölf Kinder mussten ins Krankenhaus gebracht werden.

"Wir sehen, wie der schreckliche Angriffskrieg Russlands genau auf die ukrainische Zivilbevölkerung abzielt. Auf einen Fußballverein, auf Kinder ... Das ist extrem erbärmlich und deshalb braucht die Ukraine unsere Unterstützung und wir müssen an ihrer Seite stehen."

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Für den deutschen Beistand seien die Menschen übrigens sehr dankbar: "Die Menschen in der Ukraine sind wirklich extrem stolz auf Deutschland und dankbar für die Unterstützung, die sie erfahren."

Titelfoto: Fotomontage: dpa/AP/Andrii Marienko, privat

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