Umfrageschock für Ramelow, AfD gewinnt mehr an Zustimmung
Erfurt - Corona, Landtagswahlen im September und sinkende Werte für Thüringens Regierung. Die Parteien stehen vor entscheidenden Monaten.
Diese Zahlen werden den Anhängern von rot-rot-grün nicht gefallen. Laut einer aktuellen Umfrage Umfrage von infratest-dimap im Auftrag von "MDR Thüringen" würde es für das aktuelle Bündnis aus Linken, SPD und Grünen erneut keine Mehrheit geben.
Die Linke bleibe mit 29 Prozent weiterhin die stärkste Kraft im Freistaat. Allerdings verlor die Fraktion insgesamt drei Prozentpunkte im Vergleich zur letzten Befragung im vergangenen August. Auf Platz zwei hat sich inzwischen wieder die AfD vorgearbeitet. Die Partei kletterte von 20 auf 23 Prozent und ließ die CDU mit 22 Prozent (minus zwei Prozent) hinter sich.
Die SPD liegt unverändert bei 10 Prozent. Um den Wiedereinzug in den Thüringer Landtag müssen dagegen FPD und Grüne bangen. Die Grünen büßten einen Prozentpunkt ein und würden mit fünf Prozent gerade noch in den Landtag einziehen können. Die FDP verzeichnete ein leichtes Plus von fünf auf sechs Prozent.
Ein Bündnis aus Linke, SPD und Grünen käme den Werten zufolge zusammen nur auf 44 Prozent - und würde eine Mehrheit wieder verfehlen. Mehrheitsfähige Koalitionen wären ohne Linke oder AfD nicht möglich.
Für die repräsentative Umfrage befragte infratest-dimap im Zeitraum vom 25. Februar bis 1. März telefonisch 1000 Wahlberechtigte in Thüringen.
Ramelow bleibt Nummer eins, doch das Vertrauen sinkt
Thüringens Ministerpräsident Bodo Ramelow (65, Linke) ist weiterhin Thüringens beliebtester Politiker. Doch die Zustimmung sinkt.
Laut Befragung sind lediglich 51 Prozent mit seiner Arbeit zufrieden. Im August lag dieser Wert noch bei stolzen 66 Prozent.
Einen ähnlichen Sturzflug musste die von Ramelow geführte Minderheitskoalition hinnehmen. Im Sommer 2020 waren 63 Prozent der Befragten mit rot-rot-grün zufrieden. Nach der neuesten Umfrage von infratest-dimap schätzen nur noch 46 Prozent aller Befragten die Arbeit der Regierung.
In Thüringen soll am 26. September - zusammen mit der Bundestagswahl - ein neuer Landtag gewählt werden. Allerdings muss dafür erst noch das aktuelle Parlament aufgelöst werden.
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