Wahlumfrage in Thüringen: AfD thront auf eins, Grüne fliegen aus dem Landtag

Erfurt - Gut drei Wochen vor der Landtagswahl in Thüringen steht die AfD in einer aktuellen Umfrage der Forschungsgruppe Wahlen weiter auf Platz eins.

Thüringens AfD-Frontmann Björn Höcke (52) möchte mit seiner Partei bei der Landtagswahl stärkste Kraft werden.
Thüringens AfD-Frontmann Björn Höcke (52) möchte mit seiner Partei bei der Landtagswahl stärkste Kraft werden.  © Bodo Schackow/dpa

Mit einem Wert von 30 Prozent für die Partei von Rechtsaußen Björn Höcke (52) vergrößert sich der Abstand zur zweitplatzierten CDU wieder leicht, die im ZDF-Politbarometer auf 21 Prozent kommt. Dicht auf den Fersen ist den Christdemokraten mit 19 Prozent die neue Partei Bündnis Sahra Wagenknecht (BSW) mit seiner Thüringer Landeschefin Katja Wolf (48).

Die Linke des bisherigen Amtsinhabers Bodo Ramelow (68) kommt in der Umfrage auf 15 Prozent. Im Vergleich zur Landtagswahl 2019 würde dies einen Absturz bedeuten. Damals war die Linke in Thüringen mit ihrem beliebten Ministerpräsidenten Ramelow mit 31 Prozent stärkste Kraft geworden.

Das Politbarometer sieht außerdem die SPD bei sieben Prozent, die Grünen würden mit drei Prozent den Einzug in den Landtag verpassen.

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Sonstige Parteien kämen zusammen auf fünf Prozent - darunter die FDP mit ihrem Spitzenkandidaten und Ex-Kurzzeitministerpräsidenten Thomas Kemmerich (59), die ebenfalls nicht mehr im Parlament vertreten wäre.

Koalition ohne AfD und BSW scheint nicht möglich zu sein

Ohne Beteiligung von AfD oder BSW scheint eine Koalition mit eigener Mehrheit nicht möglich. Ramelow führt derzeit eine rot-rot-grüne Minderheitsregierung. Eine knappe Mehrheit hätte eine Koalition aus CDU, BSW und SPD.

Die CDU will keine Koalition mit der AfD oder den Linken eingehen, weshalb andere Konstellationen mit eigener Mehrheit zunächst politisch ausgeschlossen erscheinen.

Laut Umfrage sind sich jedoch 40 Prozent der Thüringer noch nicht sicher, ob und wen sie am 1. September wählen wollen. Allerdings lässt sich aus den Werten ableiten, dass eine neue Regierungsbildung schwierig wird.

Titelfoto: Bodo Schackow/dpa

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