Trotz stagnierenden Umfragewerten: CDU-Chef Voigt will AfD von Platz eins stoßen

Erfurt - In Umfragen kommt die CDU in Thüringen kaum vom Fleck. Doch auf Platz eins verlor die AfD zuletzt an Zuspruch. CDU-Spitzenkandidat Mario Voigt (47) hält sie für bezwingbar und hat ein ehrgeiziges Ziel.

Thüringens CDU-Spitzenkandidat Mario Voigt (47) will seine Partei wieder in Regierungsverantwortung bringen.
Thüringens CDU-Spitzenkandidat Mario Voigt (47) will seine Partei wieder in Regierungsverantwortung bringen.  © Martin Schutt/dpa

Das TV-Duell zwischen ihm und seinem AfD-Kontrahenten Björn Höcke (52) sei für viele Menschen ermutigend gewesen, sagte Voigt dem Sender ntv. "Höcke hat in zentralen Fragen gewackelt und gezeigt, dass er bezwingbar ist."

Der 47-Jährige betonte Unterschiede zwischen der Union und der AfD - auch in der Frage der Migration. "Die linken Parteien wollen: alle rein. Die AfD sagt: alle raus. Die CDU sagt: Wir sind ein weltoffenes Land, aber wir hängen nicht die Tür zu unserer Wohnung aus", erklärte Voigt.

Auf die Frage, ob er sich darüber freue, dass die neue Partei Bündnis Sahra Wagenknecht (BSW) der AfD Stimmen abjagen könnte, so der 47-Jährige, dies zeige ihm, dass der Frust groß sei, "aber auch: Die AfD ist schlagbar".

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In jüngeren Umfragen lag die AfD auf Platz eins, hatte aber zuletzt an Zustimmung verloren. Die CDU kommt in den Erhebungen auf Platz zwei. Voigt angriffslustig: "Mein Ziel ist, dass die CDU stärkste Kraft wird."

CDU schließt Bündnisse mit AfD und den Linken aus

Wegen schwieriger Mehrheitsverhältnisse gilt die politische Lage in Thüringen als äußerst kompliziert und den Umfragen zufolge gibt es bisher keine Signale der Entspannung. Völlig offen ist etwa die Frage, wie nach der Wahl Mehrheiten in dem Bundesland gebildet werden könnten und wie eine Regierung aussehen könnte.

Voigt ließ in dem Gespräch mit ntv erneut offen, ob seine CDU eine Koalition mit dem BSW eingehen würde. Mit Linken und der AfD schließt die CDU Bündnisse aus. Mit Blick auf die Grünen sagte er: "Die Grünen gehören mit ihrer ideologischen Politik in die Opposition. Was nach der Wahl möglich ist, entscheiden die Wähler. Umfragen sind keine Wahlergebnisse."

In Thüringen wird am 1. September ein neuer Landtag gewählt.

Titelfoto: Martin Schutt/dpa

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