Umfrage zur Wahl in Sachsen: AfD verliert an Zustimmung, BSW zieht kräftig an

Leipzig - Laut einer Forsa-Umfrage kurz vor den Landtagswahlen in Sachsen am 1. September steuert das Bündnis Sahra Wagenknecht (BSW) wohl auf einen großen Erfolg zu.

Sahra Wagenknecht (55) begeistert mit ihrem BSW immer mehr Sachsen.
Sahra Wagenknecht (55) begeistert mit ihrem BSW immer mehr Sachsen.  © Hannes P. Albert/dpa

Die Forsa-Umfrage, die von stern und RTL in Auftrag gegeben wurde, prognostizieren der ehemaligen Linke-Politikerin Sahra Wagenknecht (55) 13 Prozent der Stimmen im Freistaat.

Zum Vergleich: Bei der vorangegangenen Umfrage im Januar war die neu gegründete Partei lediglich auf vier Prozent gekommen.

Vor allem Wagenknechts Positionierung gegen weitere deutsche Unterstützung für die Ukraine scheint Anklang bei den Wählerinnen und Wählern gefunden zu haben: Demnach sind 57 Prozent aller Umfrage-Teilnehmenden für eine Kürzung der Hilfen.

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Daneben gelten vor allem die allgemeine Unzufriedenheit mit der Bundesregierung sowie Sorgen über Inflation, Kriminalität und Zuwanderung als ausschlaggebendste Themen in der Bevölkerung.

Forsa-Umfrage: AfD zweitstärkste Kraft nach der CDU

Die sächsischen Linken-Chefs Susanne Schaper (46) und Stefan Hartmann (56) müssen sich wohl auf einen Dämpfer gefasst machen.
Die sächsischen Linken-Chefs Susanne Schaper (46) und Stefan Hartmann (56) müssen sich wohl auf einen Dämpfer gefasst machen.  © Sebastian Kahnert/dpa

Gleichzeitig zeigt die Umfrage einen kleinen Verlust für die AfD auf, die von 34 auf 30 Prozent sinkt. Damit rutscht die rechtspopulistische Partei auf den zweiten Platz hinter die CDU mit 33 Prozent. BSW landet auf Platz 3.

Alle weiteren Parteien ordnen sich tatsächlich unter der 10-Prozent-Hürde ein: Die Grünen rutschen von 8 auf 6 Prozent, ebenso die SPD. Die Linken müssen sich mit lediglich 3 Prozentpunkten wohl auf ein Horror-Ergebnis einstellen.

Auch für die FDP werden mit weniger als 3 Prozent keine großen Chancen ausgerechnet: Die Partei um den sächsischen Spitzenkandidaten Robert Malorny (45) wird sich laut der Umfrage in der "Sonstigen"-Kategorie einordnen müssen.

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Theoretisch wäre also eine Fortsetzung der Kenia-Koalition ebenso möglich wie ein Bündnis aus CDU und BSW.

Wichtig zu erwähnen ist, dass der Ausgang der Wahlen trotz dieser Umfrage-Ergebnisse noch komplett offen ist. Forsa gibt hier eine statistische Fehlertoleranz von +/-3 Prozentpunkten an.

Titelfoto: Hannes P. Albert/dpa

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