Landratswahl im Saale-Orla-Kreis: AfD-Mann bekam fast überall die meisten Stimmen
Schleiz - Vier sind angetreten, zwei haben noch die Chance. Im Saale-Orla-Kreis gehen AfD-Kandidat Uwe Thrum (49) und CDU-Kandidat Christian Herrgott (39) am 28. Januar in die Stichwahl.
Keiner der vier Kandidaten erhielt am gestrigen Sonntag den nötigen Stimmenanteil von mehr als 50 Prozent.
Die meisten Stimmen holte AfD-Kandidat Uwe Thrum mit 45,7 Prozent. Damit kam er mit großem Abstand vor Christian Herrgott von der CDU ins Ziel. Der aktuelle Generalsekretär der Thüringer Christdemokraten kam noch Auszählung aller Stimmen auf 33,3 Prozent.
Juristin Regina Butz (14,2 Prozent) und Ralf Kalich (6,9 Prozent) landeten abgeschlagen auf den Rängen drei und vier.
Doch wo hat welcher Kandidat am stärksten und am schlechtesten abgeschnitten? Ein Überblick:
Einzelne Wahlergebnisse im Saale-Orla-Kreis zeigen eindeutiges Bild
In 47 von 59 Städten und Gemeinden erhielt AfD-Mann Thrum die meisten Stimmen. Kontrahent Herrgott in den zwölf übrigen. Die parteilose Regina Butz (47), die von der SPD unterstützt wurde, und Ralf Kalich (62) von den Linken konnten keine Gemeinde gewinnen, wie aus Daten des Landeswahlleiters hervorgeht.
In Paska bekam Uwe Thrum 72,4 Prozent aller abgegebenen Stimmen. Für die AfD ist Paska wohl eine Hochburg. Schon bei der Landtagswahl 2019 erhielt die Alternative dort fast 63 Prozent der Stimmen. Insgesamt holte Thrum in 16 Gemeinden 50 oder mehr Prozent. In den Oberland-Städten Schleiz, Bad Lobenstein, Hirschberg, Gefell und Tanna gewann er mit einem Vorsprung von mehr als zehn Prozentpunkten.
CDU-Kandidat Herrgott erhielt die meisten Stimmen in Mittelpöllnitz: Dort durfte er sich über 62,9 Prozent freuen. In Solkwitz, Wilhelmsdorf und Geroda holte er ebenfalls 50 oder mehr Prozent. Am wenigsten Zuspruch erhielt der 39-Jährige in Göschitz, Oettersdorf und der AfD-Hochburg Paska.
Auffällig war außerdem, dass alle Gemeinden mit mehr CDU- als AfD-Stimmen im nördlichen Teil des Kreises liegen.
Der bisherige Landrat, Thomas Fügmann (69, CDU), durfte aus Altersgründen nicht mehr kandidieren.
Titelfoto: Bildmontage: Martin Schutt/dpa