Umfrage zur EU-Wahl: CSU steigert sich auf 42 Prozent, SPD stürzt weiter ab

München - Nach ihren Verlusten bei der Landtagswahl im vergangenen Oktober hat die CSU mit Blick auf die bevorstehende Europawahl einer neuen Umfrage zufolge deutlich zugelegt.

Macht wieder Boden gut: CSU-Chef Markus Söder (56) bringt seine Partei wieder zurück in die Gunst der Wähler.
Macht wieder Boden gut: CSU-Chef Markus Söder (56) bringt seine Partei wieder zurück in die Gunst der Wähler.  © Daniel Karmann/dpa

56 Prozent der Wähler wollen sich an der Wahl am 9. Juni beteiligen, davon würden 42 Prozent für die Christsozialen votieren (2019: 40,7), fand das Umfrageinstitut GMS für den "17.30 Uhr SAT.1 Bayern Wählercheck" heraus.

Die AfD käme laut der nach Angaben des Instituts repräsentativen Umfrage bei den Abstimmungswilligen auf 17 Prozent (8,5), die Grünen auf 13 Prozent (19,1) und die Freien Wähler auf 10 Prozent (5,3). Die SPD würde auf 7 Prozent abstürzen (9,3).

44 Prozent aller Befragten halten die deutsche Mitgliedschaft in der EU für eine gute Sache, 28 Prozent sind sich nicht sicher, 24 sehen die EU-Mitgliedschaft skeptisch. 55 Prozent glauben allerdings, dass die Europawahl eine größere Bedeutung hat als früher.

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Wäre am kommenden Sonntag Landtagswahl in Bayern, käme die CSU der Erhebung zufolge auf 41 Prozent (tatsächliches Ergebnis im Oktober: 37,0 Prozent), die Freien Wähler auf 16 Prozent (15,8), die AfD läge bei 14 Prozent (14,6), die Grünen bei 13 Prozent (14,4).

Die SPD käme der Umfrage zufolge mit 6 Prozent (8,4) nur noch knapp über die Fünf-Prozent-Hürde.

60 Prozent glauben, dass die Ampel vorzeitig zerbricht

Kein Kanzler für alle: 78 Prozent der Befragten sind unzufrieden mit Olaf Scholz (65).
Kein Kanzler für alle: 78 Prozent der Befragten sind unzufrieden mit Olaf Scholz (65).  © Geert Vanden Wijngaert/AP/dpa

Wahlumfragen sind immer mit Unsicherheiten behaftet. Unter anderem erschweren nachlassende Parteibindungen und immer kurzfristigere Wahlentscheidungen den Meinungsforschungsinstituten die Gewichtung der erhobenen Daten.

Grundsätzlich spiegeln Umfragen nur das Meinungsbild zum Zeitpunkt der Befragung wider und sind keine Prognosen auf den Wahlausgang.

Eine deutliche Mehrheit in Bayern ist der Umfrage zufolge mit der Politik der Ampelregierung in Berlin unzufrieden.

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77 Prozent seien der Ansicht, die Bundesregierung könne die anstehenden Probleme nicht lösen, 78 Prozent sind unzufrieden mit Kanzler Olaf Scholz (65, SPD). 60 Prozent gehen davon aus, dass die Regierung nicht bis zum vorgesehenen Ende der Legislaturperiode durchhält.

In Bayern zeigt sich ein anderes Bild: 53 Prozent sind mit der Arbeit der Staatsregierung zufrieden, 56 Prozent halten Markus Söder (56, CSU) für einen guten Ministerpräsidenten.

Das Umfrageinstitut hat für den "Wählercheck" telefonisch im Zeitraum von 27. Dezember 2023 bis 2. Januar 2024 insgesamt 1002 Menschen befragt.

Titelfoto: Daniel Karmann/dpa

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