Überall hängen ihre Plakate: Doch wofür stehen diese drei Frauen eigentlich?
Berlin - Barley, Strack-Zimmermann, Reintke: Ganz Deutschland ist aktuell mit den Gesichtern dieser drei Politikerinnen plakatiert, denn sie sind die Spitzenkandidatinnen ihrer Parteien für die Europawahl. Doch wofür stehen die drei Frauen eigentlich und was wollen sie in Europa erreichen?
Katharina Barley (55, SPD):
Seit fünf Jahren ist die ehemalige Bundesministerin die Miss Europa der SPD. Schon 2019 trat Barley, Tochter eines Briten, für ihre Partei als Spitzenkandidatin an. Im Europaparlament ist sie eine der vierzehn Vizepräsidentinnen.
Im Wahlkampf wirbt sie damit, "Deutschlands stärkste Stimme für Europa" sein zu wollen. Sie setzt sich für gute Arbeit, Frieden, erneuerbare sowie bezahlbare Energien oder eine Stärkung der Demokratie ein.
Marie-Agnes Strack-Zimmermann (66, FDP):
Wohl die prominenteste der drei Spitzenkandidatinnen. Als Vorsitzende des Verteidigungsausschusses des Bundestages mahnt Strack-Zimmermann immer wieder Waffenlieferungen an die Ukraine an. Dabei nimmt sie selten ein Blatt vor den Mund und schießt auch gerne mal gegen die eigenen Ampel-Kollegen.
Von ihrer Partei als "Eurofighterin" betitelt, soll es nun nach Europa gehen. Dort will sie künftig für ein - Zitat - "starkes und wehrhaftes Europa (kämpfen). Ein Europa, das Freiheit, Sicherheit und Demokratie verteidigt".
Terry Reintke (37, Grüne):
Die gebürtige Gelsenkirchenerin kennt hierzulande wohl kaum jemand, in Europa hat sie aber eine steile Karriere hingelegt. So ist sie nicht nur die Spitzenkandidatin der deutschen, sondern auch der europäischen Grünen.
In Brüssel möchte Reintke für eine grüne Transformation, soziale Gerechtigkeit sowie Freiheit und Demokratie kämpfen.
Europawahl 2024: Hat die Union gar keinen Spitzenkandidaten?
Und was ist mit der Union, geht die komplett ohne Spitzenkandidaten in den Wahlsonntag? Nicht ganz. CDU/CSU stellen sich geschlossen hinter die aktuelle EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen (65, CDU), die sie - im Vergleich zu den anderen Parteien - aber nicht so offensiv plakatiert haben.
Von der Leyen selbst möchte im Amt bleiben und Europa auch in den kommenden fünf Jahren führen.
Titelfoto: Fotomontage: dpa/Georg Wendt, AFP/THOMAS KIENZLE, AFP/JOHN MACDOUGALL