Geschlossen Blau: AfD holt sich bei Europawahl (fast) den gesamten Osten

Dresden - Bis weit in die Nacht wurde gezählt, dann war es Gewissheit: Die AfD hat die Europawahl in allen ostdeutschen Bundesländern gewonnen. Einzig in Berlin reichte es nicht zum Sieg.

Die AfD-Spitze zeigte sich am Wahlabend ausgelassen.
Die AfD-Spitze zeigte sich am Wahlabend ausgelassen.  © dpa/Joerg Carstensen

In Brandenburg war es nach 2019 der zweite Sieg in Serie für die AfD. Nach dem vorläufigen Endergebnis kam man auf 27,5 Prozent der Stimmen. Das bedeutet einen deutlichen Zuwachs von 7,6 Prozentpunkten. "Ich denke, dass es ein großer Erfolg ist (und) zeigt, dass man uns nicht aufhalten kann", so Landesparteichef René Springer (44).

Auf Platz zwei lief die CDU mit 18,4 Prozent ein, gefolgt vom BSW mit 13,8 und der SPD mit 13,1 Prozent. Die Grünen erreichten 6, die Linke 4,4 und die FDP 3,2 Prozent.

In Mecklenburg-Vorpommern konnte sich die AfD derweil erstmals den Sieg sichern. 28,3 Prozent sind im Vergleich zu 17,7 im Jahr 2019 ebenfalls deutlich mehr. Es folgen die CDU mit 21,5, das BSW mit 16,4, die SPD mit 10,3 und die Linke mit 4,9 Prozent. Die Grünen halbierten ihr Ergebnis nahezu auf 4,8 Prozent, die FDP erreichte nur magere 2,6.

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In Sachsen knackte die AfD mit 31,8 gar die 30-Prozent-Marke und lag deutlich vor der CDU (21,8). Das BSW kam auf 12,6, die SPD auf 6,9 Prozent. Die Grünen erreichten 5,9, die Linke 4,9 Prozent und die FDP verschwand im 16,2 Prozent starken Balken der sonstigen Parteien.

Die AfD ist auch in Sachsen-Anhalt und Thüringen vorne

Die AfD-Mitglieder im Osten hatten so einiges zum Jubeln.
Die AfD-Mitglieder im Osten hatten so einiges zum Jubeln.  © dpa/Joerg Carstensen

In Sachsen-Anhalt erreichten die Rechtspopulisten 30,5 Prozent und damit ein sattes Plus von 10,2 Prozentpunkten. Die CDU kam auf 22,8, das BSW 15,0 und die SPD auf 8,7 Prozent. Die Linke sichert sich mit 4,8 Prozent sogar noch Platz vier, weil die Grünen gerade einmal 3,9 der Wähler hinter sich vereinten. Die FDP liegt bei 2,5 Prozent.

Nicht zuletzt gewann die AfD auch die Europawahl in Thüringen. 30,7 Prozent der Stimmen bedeuten einen deutlichen ersten Platz vor der CDU. Die holte 23,2 Prozent. Es folgen das BSW mit 15,0, die SPD mit 8,2, die Linken mit 5,7, die Grünen mit 4,2 und die FDP mit kläglichen 2,0 Prozent.

Nicht zum Sieg reichte es für die AfD derweil in Berlin. Entgegen dem bundesweiten Trend sicherten sich hier die Grünen den Sieg. 19,6 Prozent bedeuteten aber auch hier einen deutlichen Einbruch im Vergleich zu 2019. Die CDU kam auf 17,6 Prozent, die SPD auf 13,2 Prozent der Stimmen.

Die AfD muss sich in der Bundeshauptstadt mit 11,6 Prozent und Platz vier begnügen. Das BSW (8,7), eine für Berliner Verhältnisse schwache Linke (7,3), Volt (4,8) und dann erst die FDP (4,3) folgen auf den Plätzen.

Titelfoto: dpa/Joerg Carstensen

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