Erste Ergebnisse der Europawahl: Union jubelt, AfD gewinnt dazu, Grüne brechen ein

Berlin - Ist das ein erster Vorgeschmack auf die Bundestagswahl? Bei der Europawahl hat die Union einen klaren Sieg eingefahren. Ersten Prognosen zufolge rangiert sie mit etwa 30 Prozent der Stimmen vor allen anderen Parteien. Der AfD scheinen die Skandale der vergangenen Wochen nicht geschadet zu haben. Wahlverlierer sind die Grünen.

Die Union wird wohl die meisten Abgeordneten nach Brüssel schicken.
Die Union wird wohl die meisten Abgeordneten nach Brüssel schicken.  © dpa/Marcel Kusch

"Das ist nicht der Anspruch, mit dem wir in diese Wahl gegangen sind, und wir werden das gemeinsam aufarbeiten", erklärte eine enttäuschte Parteichefin Ricarda Lang (30) zu den ersten Prognosen, die einen mehr als deutlichen Verlust im Vergleich zur Wahl vor fünf Jahren zeigen.

Ähnlich unzufrieden äußerte sich ebenfalls SPD-Generalsekretär Kevin Kühnert (34). Verlor man im Vergleich zur 2019er-Wahl gar nicht so viel, ist der Verlust zur vergangenen Bundestagswahl, als man noch 25,7 Prozent erreichte, doch erschreckend.

"Für uns ist das heute eine harte Niederlage", resultierte Kühnert deshalb. Eine harte Niederlage ist es für die Partei vor allem auch deshalb, weil man nur noch drittstärkste Kraft im Land ist.

Europawahl 2024: Grüne trotz deutlichen Verlusten stärkste Kraft
Europawahl 2024 Europawahl 2024: Grüne trotz deutlichen Verlusten stärkste Kraft

Die AfD konnte trotz aller Skandale nämlich deutlich zulegen und überholte die Sozialdemokraten. "Wir haben ein Super-Ergebnis erzielt", freute sich Partei-Boss Tino Chrupalla (49) über ein "historisches" Votum.

Europawahl 2024: BSW und Wagenknecht können jubeln, FDP ist zufrieden

Einen Grund zum Jubeln gab es auch für das BSW. Die Wagenknecht-Partei kam aus dem Stand auf etwa doppelt so viele Stimmen wie die Linke. Auch entschieden sich mehr Wähler für das BSW als für die FDP.

Die war am Abend allerdings zufrieden, war man doch ganz niedrig in den Umfragen gestartet.

"Das es jetzt stabile fünf Prozent sind, ist eine wirklich gute, gute Nachricht. Ich danke unseren Wählern von ganzem Herzen", so Spitzenkandidatin Marie-Agnes Strack-Zimmermann (66).

Erstmeldung: 18.05 Uhr, letzte Aktualisierung: 18.51 Uhr

Titelfoto: dpa/Marcel Kusch

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