Dieses Online-Tool hilft bei der Entscheidung zur Kommunalwahl in Sachsen-Anhalt
Magdeburg/Halle - Bei Bundes- und Landtagswahlen nutzen viele Menschen den Wahl-O-Mat, um sich über Themen der Parteien zu informieren. Jetzt gibt es ein ähnliches Tool auch für die Kommunalwahlen in Sachsen-Anhalt.
Für die anstehenden Kommunalwahlen steht in mehreren Städten in Sachsen-Anhalt eine digitale Wahlhilfe zur Verfügung.
Das Online-Tool "Voto" funktioniere ähnlich dem bekannten Wahl-O-Mat der Bundeszentrale für politische Bildung, teilte die Universität Halle mit, die für die Stadt an der Ausgestaltung mitgearbeitet hat.
Neben Halle ist die Wahlhilfe auch für die Landeshauptstadt Magdeburg, Dessau-Roßlau und Wernigerode verfügbar.
"Wer sich ein umfassendes Bild von den politischen Positionen machen und alle Wahlprogramme miteinander vergleichen will, muss viel Zeit investieren", sagt Kerstin Völkl vom Institut für Politikwissenschaft an der Martin-Luther-Universität Halle.
Die Online-Wahlhilfe soll bei der Entscheidung unterstützen. Zwischen 30 und 40 Thesen zu lokalen Themen werden den Menschen in jeder Stadt präsentiert, in fünf verschiedenen Abstufungen können die Nutzer zustimmen und ablehnen.
Die eigenen Positionen werden dann mit denen der Parteien verglichen.
Parteien melden sich selten zurück
Allein in Halle hätten bereits mehr als 10.000 Nutzer das Tool eingesetzt, erklärte der Mitgründer der gemeinnützigen Organisation Voto, Julius Oblong, auf Anfrage.
Das Tool gebe es bereits seit fünf Jahren, es habe aber noch in keinem Jahr so viele eigenständige Abstimmungen gegeben wie jetzt.
Es wird unter anderem von Politikprofessor Christian Stecker an der TU Darmstadt koordiniert, arbeitet in den einzelnen Bundesländern für die Ausarbeitung der lokalpolitischen Themen nach eigenen Angaben aber mit lokalen Teams von Universitäten und Organisationen zusammen.
Ursprünglich sei die Wahlhilfe in Sachsen-Anhalt für 18 Kommunen geplant gewesen, sagt Julius Oblong. Teilweise sei es in den Kleinstädten aber daran gescheitert, dass sich die Parteien nicht zurückgemeldet hätten.
Das Tool richte sich vor allem an junge Menschen unter 30 Jahren. In der Vergangenheit habe sich aber ein deutlich höheres Durchschnittsalter gezeigt. Die Wahlhilfe solle auch keine Wahlempfehlung darstellen, sondern nur eine Informationshilfe sein.
Am 9. Juni finden in Sachsen-Anhalt neben der Europawahl auch die Kommunalwahlen statt.
Titelfoto: Marijan Murat/dpa