Berlin - Mehrere Parteien wollen nach der Bundestagswahl die Stromsteuer senken. Was brächte das den Haushalten?
Einiges! Eine Senkung der Stromsteuer auf den in der EU erlaubten Mindestwert würde die Kosten für Strom nach Berechnungen des Vergleichsportals Verivox um ganze knapp sieben Prozent verringern.
Bedeutet: Verbraucher in Deutschland würden insgesamt um rund drei Milliarden Euro entlastet.
In ihren Programmen zur Bundestagswahl treten Grüne, FDP und AfD dafür ein, die Stromsteuer auf das europäische Minimum zu senken. Bei der Union heißt es, die Stromsteuer solle gesenkt werden. Auch die SPD möchte entsprechende Entlastungen.
Die Stromsteuer für private Verbraucher liegt derzeit bei 2,05 Cent je Kilowattstunde (kWh). Das europäische Mindestmaß beträgt 0,1 Cent.
Beispiele für Entlastung durch Senkung der Stromsteuer in Deutschland
Laut Verivox würde bei einer Senkung auf diesen Mindestwert eine Familie mit einem Jahresverbrauch von 4000 kWh 93 Euro weniger bezahlen, denn neben der Stromsteuer würde auch weniger Mehrwertsteuer fällig. Ein Zwei-Personen-Haushalt (Verbrauch von 2800 kWh) könnte mit einer Entlastung von 65 Euro, ein Single-Haushalt (1500 kWh) mit 35 Euro rechnen.
Thorsten Storck, Energieexperte bei Verivox, sagte: "Die horrenden Strompreise im Energiekrisenjahr 2022 gehören inzwischen der Vergangenheit an. Dennoch ist das Strompreisniveau aktuell noch rund 5 Prozent höher als vor der Energiekrise."
Darüber hinaus würden Haushalte in Deutschland beim Strompreis stark durch Steuern und auch Abgaben belastet. "Eine Reduzierung der Stromsteuer wäre daher ein sinnvoller Schritt, die Haushaltskosten dauerhaft zu senken."