Von 52 auf 29 Prozent - Ampel unbeliebter denn je! Scholz glaubt trotzdem an seine Wiederwahl
Berlin - Bei der letzten Bundestagswahl kamen SPD, Grüne und FDP gemeinsam auf 52 Prozent der Stimmen - und schlossen sich zur Ampel-Koalition zusammen. Inzwischen ist die Beliebtheit der aktuellen Bundesregierung auf einem neuen Tiefstand angekommen. Kanzler Olaf Scholz (66, SPD) glaubt dennoch an eine zweite Amtszeit.
Knapp drei Jahre nach der letzten und ein Jahr vor der nächsten Bundestagswahl sehen sich die Regierungsparteien heftigem Gegenwind ausgesetzt.
Im heutigen Sonntagstrend des Meinungsforschungsinstituts Insa im Auftrag der "Bild am Sonntag" können sich nur noch 29 Prozent der Befragten vorstellen, ihre Stimme einer Partei der Ampel zu geben. Vor drei Jahren hatten noch fast doppelt so viele ihr Häkchen bei Rot, Grün oder Gelb gesetzt.
Die SPD verlor im Vergleich zur Vorwoche abermals ein Prozent und läge aktuell bei 15 Prozentpunkten. Minus eins heißt es auch bei den Grünen (10 Prozent). Die FDP würde bei gleichbleibenden vier Prozent gar aus dem Bundestag fliegen.
Besser läuft es für Union (31 Prozent), AfD (19) und den kommenden Bundestagswahl-Neuling BSW (10). Doch davon will Scholz sich nicht unterkriegen lassen.
Ampel am Boden, auch Scholz unbeliebt: Wäre Boris Pistorius der bessere SPD-Kandidat?
Dabei steht auch der SPD-Politiker persönlich in aktuellen Umfragen nicht grade gut da. Trotzdem rechne er "fest damit, dass die SPD und ich 2025 ein so starkes Mandat bekommen, dass wir auch die nächste Regierung anführen werden", sagte er dem Tagesspiegel. Er arbeite erneut auf "eine SPD-geführte Bundesregierung" hin.
Dass Partei-Kollege und Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius (64) seit Monaten deutlich beliebter ist und die Chancen auf einen weiteren Kanzler aus den Reihen der Sozialdemokraten womöglich steigern könnte, kommentierte Scholz nur indirekt.
"Auch Boris Pistorius will, wie viele andere, dass ich wieder als Kanzler antrete. Ich sehe das genauso", erklärte der 66-Jährige.
"Ich habe in meinem politischen Leben schon einige Wahlen gewonnen, obwohl Umfragen das nicht nahelegten", betonte Scholz. "Daraus schöpfe ich Zuversicht."
Titelfoto: dpa | Kay Nietfeld