U18-Wahl in Bayern: Sieg für CSU, extremer Aufschwung für die Linken
München - Wäre die Gruppe der unter-18-Jährigen in Bayern eine wahlentscheidende Größe, würden uns sehr spannende Koalitionsverhandlungen bevorstehen. Ordentlich abgewatscht wurden dabei vor allem die Ampel-Parteien.

Im bundesweiten Gesamtvergleich erkennt man allerdings aktuell (noch) die Traditionssieger der Unions-Partei.
So wählte zwar der Nachwuchs im Freistaat die CSU auf Platz 1, Dominanz sieht jedoch anders aus.
21,2 Prozent der Stimmen fielen auf die Partei des Ministerpräsidenten und Hobby-Essens-Influencers Markus Söder (58, CSU).
Der Faktor Social Media scheint vor allem bei den Plätzen 2 und 3 deutlich seine Spuren zu hinterlassen. Auf Platz 2 landete mit 17,4 Prozent die seit Jahren auf TikTok & Co. sehr aktive AfD.
Nur 0,7 Prozentpunkte dahinter und völlig überraschend kletterte "Die Linke" – quasi aus dem Nichts – auf den Bronzeplatz und überzeugte 16,8 Prozent der U18-Bayern. SPD (16,2 Prozent) und Grüne (10,1 Prozent) müssen neben dem Podest Platz nehmen.
Bundesweiter Sieger: Linke lassen die Konkurrenz hinter sich

Dabei stehen sie im Vergleich zu anderen Stimmenjäger noch ganz gut da.
Die einst von der Jugend abgefeierte FDP sowie die Freien Wähler und das BSW scheitern an der Fünf-Prozent-Hürde und wären von den rund 52.000 Teilnehmern erst einmal für vier Jahre in den Urlaub geschickt worden.
Bundesweit scheinen die rechten Parteien ordentlich in der Gunst der Minderjährigen abzurutschen. Demnach wäre "Die Linke" mit 20,8 Prozent die stärkste Partei geworden, knapp dahinter die SPD mit 17,9 Prozent.
Zusammen mit den Grünen (12,5 Prozent) wären gerade noch genug Stimmen zusammen, um eine Regierung zu bilden.
In der Opposition müssten CDU/CSU (15,7 Prozent) und AfD (15,5 Prozent) laut der Auswertung aus den rund 600 Wahllokalen Platz nehmen.
Zentrale Themen bei den 14- bis 17-Jährigen seien laut des koordinierenden Bayerischen Jugendrings vor allem die Bereiche soziale Sicherheit, Gerechtigkeit und der Frieden in Europa.
Titelfoto: Montage: Sarah Knorr/dpa + Kay Nietfeld/dpa