"kreuz ohne haken": Das steckt hinter dem Wahlslogan von fritz-kola
Hamburg - Sie haben es wieder getan! Das Hamburger Getränke-Unternehmen "fritz-kola" hat deutschlandweit mit markigen Sprüchen auf die Bundestagswahl am 26. September hingewiesen.
Doch was steckt hinter den Slogans "manipuliere die wahl" oder "kreuz ohne haken"? "Mit den Botschaften möchten wir an das Privileg, seine Stimme abgeben zu dürfen, erinnern", erklärte Mirco Wolf Wiegert, Gründer und Geschäftsführer von "fritz-kola", auf TAG24-Nachfrage.
Mittlerweile sei die Teilnahme an der Demokratie keine Selbstverständlichkeit mehr, allen voran bei Menschen zwischen 18 und 29.
"Mithilfe der eigenen Reichweite wollen wir insbesondere diese motivieren, sich mit der Bundestagswahl auseinanderzusetzen, um sich eine Meinung zu bilden und die Stimme für eine demokratische und offene Gesellschaft zu nutzen", sagte Wiegert.
Zu sehen sind die Motive online und auf Riesenpostern, Wänden, Bauzaunplakaten und digitalen Screens in zahlreichen deutschen Großstädten, wie Hamburg, Köln, Berlin, Frankfurt, Stuttgart, München, Nürnberg, Leipzig und in Dresden.
Das größte Plakat hängt mit 420 Quadratmetern an der Bautzner Straße in der Dresdener Neustadt.
fritz-kola bezog nach Eklat bei der Thüringen-Wahl Stellung
Und es ist nicht das erste Mal, dass das Unternehmen politisch Stellung bezieht. Zur US-Wahl im vergangenen Jahr war ein Motiv mit dem damaligen Präsidenten Donald Trump einer fritz-kola-Flasche zu sehen. Daneben stand: "Zwei Nullen. Eine schmeckt."
Nach der Thüringen-Wahl, bei der FDP-Politiker Thomas Kemmerich sich im dritten Wahlgang mit den Stimmen der AfD zum Ministerpräsidenten hat wählen lassen, entstand das Motiv "Gelbe Flasche, brauner Inhalt". Dazu zeigte fritz-kola eine Flasche im blau-gelben FDP-Look, die mit dem Label "Nicht neu, aber extra geschmacklos" versehen war.
"In unseren Unternehmenswerten ist seit Gründung ein gemeinsames, buntes und weltoffenes Miteinander fest verankert", begründet der Geschäftsführer die Aktionen.
"Uns ist daher umso wichtiger, unsere Reichweite für einen positiven Einfluss auf die Gesellschaft zu nutzen und Missstände bewusst aufzuzeigen."
So setzt sich der Getränkehersteller mit "Trink aus Glas" für den Glasmehrweg ein, während die Initiative "Pfand gehört daneben" auf die prekäre Lage von Pfandsammlern aufmerksam machen soll.
Auf die aktuellen Motive rund um die anstehende Bundestagswahl fiel das Feedback nach Angaben von Wiegert "insgesamt sehr positiv aus". Eine genaue Auswertung könne allerdings erst nach Abschluss der Aktion vorgenommen werden.
Titelfoto: fritz-kola