Frank Heinrich nimmt nach 12 Jahren den Hut und diese Chemnitzer ziehen in den Bundestag
Chemnitz - Freude und Enttäuschung gehen in Chemnitz nach der Bundestagswahl Hand in Hand. Die Chemnitzer Detlef Müller (57, SPD), Frank Müller-Rosentritt (39, FDP) und Bernhard Herrmann (55, Grüne) ziehen in den Bundestag ein.
Frank Heinrich (57, CDU), der 18,5 Prozent der Erststimmen in Chemnitz bekam (2017: 26,6%), nimmt nach zwölf Jahren in Berlin seinen Hut.
"Es war mir eine Ehre und ein Privileg", sagt Frank Heinrich im TAG24-Gespräch.
Nun gelte es, in Berlin die Kartons zu packen: Wie es bei Heinrich persönlich weitergehe, werde er in den kommenden Wochen mit seinem engsten Kreis beraten.
Eins verrät der Theologe jedoch schon vorab: "Ich werde ganz sicher weiterhin politisch tätig sein."
Beim AfD-Kreisvorsitzenden Nico Köhler (45) überwiege die Freude über das Landesergebnis über die knappe Niederlage des Direktkandidaten Michael Klonovsky (59): "In Bürger-Gesprächen ist immer wieder die Münchener Meldeadresse kritisiert worden."
Der parteilose Klonovsky selbst nehme den zweiten Platz (21,9 Prozent) sportlich, sagt er. Er werde auch weiterhin für die AfD tätig sein.
Drei Chemnitzer Politiker sind zukünftig im Bundestag vertreten
Großer Sieger des Abends: Detlef Müller mit einem Viertel der Erststimmen (2017: 15,4%).
Wie er sich den Erfolg erklärt? Neben "Rückenwind durch den Bundestrend" habe sein Aufruf, den AfD-Kandidaten per Erststimme zu verhindern, Erfolg gehabt: "Hier haben sich viele Wähler für mich entschieden, die sonst zum Beispiel grüne oder linke Kandidaten gewählt hätten."
Eine gute Nachricht hat der Sozialdemokrat (der sich bereits wieder in Berlin befindet) schon im Gepäck: "Ich werde wieder im Verkehrsausschuss sein." So könne er sich weiter für die Chemnitzer Fernbahn-Anbindung starkmachen.
Über die sächsische Landesliste ziehen auch die Chemnitzer Bernhard Herrmann (Landesliste Platz 2) und der FDP-Landesvorsitzende Frank Müller-Rosentritt (Landesliste Platz 1) ein.
Dieser freut sich wahnsinnig über das Wahlergebnis: "Zum zweiten Mal über zehn Prozent deutschlandweit! Wer hätte das vor einigen Jahren noch gedacht?"
Titelfoto: dpa/Jörg Carstensen