Dresden - The Winner Takes It All: Die Bundestagswahl ist auch ein Kopf-an-Kopf-Rennen. Doch der Kampf um die sächsischen Direktmandate (Erststimme) kannte schon früh vor allem eine Siegerin: die AfD. Wie sich abzeichnet, gewinnt die Partei in allen Wahlkreisen - nur im "roten" Leipzig nicht.
Sören Pellmann (48, Linke) jubelt: "Ein fulminantes Ergebnis für Die Linke!" Der Bundestagsabgeordnete gewinnt den Wahlkreis "Leipzig II" höchstwahrscheinlich erneut.
"Es zeigt, dass die Wähler eine Partei wollen, die das anspricht, was brennt. Etwa explodierende Mieten und Lebensmittelpreise", so Pellmann zu TAG24.
Im Rest des Freistaates traf vor allem die AfD den Wählerwillen. Nach dem vorläufigen Erststimmen-Ergebnis von Sonntagabend sicherte sich die als rechtsextrem eingestufte Partei alle übrigen Wahlkreise. Mit großem Vorsprung: Fast jeder zweite Sachse gab der Partei seine Erststimme.
So gewann Alexander Gauland (84) den Chemnitzer Wahlkreis gegen Detlef Müller (60, SPD), der bisherige Europaabgeordnete Maximilian Krah (48) sicherte sich das Chemnitzer Umland. Und das, obwohl er nach einer Spionageaffäre und wegen Korruptionsvorwürfen aus dem Parteivorstand flog.
AfD-Mann Ladzinski hat Grund zum Jubeln
Dresdens AfD-Stadtrat Thomas Ladzinski (36) setzte sich gleich gegen vier amtierende Bundestagsabgeordnete durch: Rasha Nasr (32, SPD), Torsten Herbst (52, FDP), Kassem Taher Saleh (31, Grüne) und Markus Reichel (56, CDU).
Auch Reichels Partei- und Bundestagskollege Lars Rohwer (53) verlor seinen Wahlkreis gegen den früheren Dresdner Stadtrat Matthias Rentzsch (48).
"Bei mir ist das Bier geöffnet. Vielleicht kommt nachher auch noch ein Sekt dazu", freute sich Ladzinski.
Die ermittelten Erststimmen-Ergebnisse können unter www.wahlen.sachsen.de abgerufen werden.