München/Augsburg - Das unter der Ampel-Regierung eingeführte neue Wahlrecht sorgt für Ärger!
Obwohl die CSU alle 47 Wahlkreise gewinnen konnte, dürfen drei Abgeordnete nicht in den Bundestag einziehen, da Überhang- und Ausgleichsmandate abgeschafft wurden.
Augsburg ist einer der Wahlkreise, die deshalb keinen direkten Vertreter im Bundestag haben werden. Diesen konnte Volker Ullrich (49, CSU) gewinnen. Seinen Unmut über die Wahlrechtsreform machte er gegenüber Grünen-Wahlkreiskandidatin Claudia Roth (69, Grüne) in Augsburg deutlich.
"Sie sind keine Demokratin diesbezüglich", blaffte Ullrich die Kulturstaatsministerin an, wie in einem Video eines Reporters des Bayerischen Rundfunks zu sehen ist.
Roth erwiderte empört: "Jetzt reicht's aber! Jetzt reicht's!" Und Ullrich legte aufgebracht nach: "Sie haben auch 20 Prozent AfD in Deutschland zu verantworten. Sie mit Ihrer Ampel-Koalition!"
Mehreren Medien zufolge soll der CSU-Politiker Konkurrentin Roth und einem FDP-Abgeordneten zudem den angebotenen Handschlag verweigert haben.
Wegen Wahlrechtsreform: CSU-Mann nimmt Grünen-Konkurrentin ins Visier
CSU-Mann Volker Ullrich sauer wegen neuen Wahlrechts
Am Tag nach der Wahl schrieb der CSU-Mann auf "X": "Den hart umkämpften Wahlkreis Augsburg habe ich mit 31,1Prozent und über 10 Prozentpunkten Vorsprung gewonnen. Und dennoch nicht im Bundestag? Das neue Wahlrecht ist unfair und undemokratisch. Verloren haben vor allem meine Wähler und das Vertrauen in die Demokratie."
Bundesweit sind 23 Kandidaten von der Neuregelung des Wahlrechts betroffen. Wie aus dem vorläufigen amtlichen Endergebnis hervorgeht, teilen neben drei CSU-Politikern auch 15 von der CDU, vier von der AfD und einer von der SPD dieses Schicksal.
Ihre Wahlkreise liegen unter anderem in Baden-Württemberg, Hessen, Rheinland-Pfalz und Bayern, in Ost- und in Norddeutschland. All diese Wahlkreise sind nicht mehr durch ein Direktmandat im Bundestag vertreten.