Chemnitzer Wahlserie: Volt-Kandidat Sebastian Töpper setzt sich für ein geeintes Europa ein

Chemnitz - Zu den Kleinparteien, die den Sprung in den Bundestag schaffen wollen, gehört auch "Volt". Die noch relativ junge "Europa-Partei" (gegründet 2017) schickt in Chemnitz Sebastian Töpper (35) ins Rennen um ein Direktmandat. TAG24 hat sich mit ihm auf der neuen Pleißenbach-Brücke zwischen Kaßberg und Altendorf getroffen.

Sebastian Töpper (35, Volt) nutzt die neue Brücke über den Pleißenbach fast jeden Tag.
Sebastian Töpper (35, Volt) nutzt die neue Brücke über den Pleißenbach fast jeden Tag.  © Sven Gleisberg

"Für mich ist das hier ein schönes Symbol", erklärt der Großhandelskaufmann.

"Vorher war hier eine Brachlage mit einem unterirdischen Bach. Am Bahnhof hier haben viele ihren Müll abgeladen. Es zeigt, wie sich Chemnitz Jahr für Jahr aus dem Image des grauen Mäuschens herausarbeitet."

In die Politik ist Töpper erst ganz frisch eingestiegen:

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"Ich stand viele Jahre an der Seitenlinie, aber so große Herausforderungen wie derzeit hatten wir noch nie: Klimawandel, Krieg in Europa, grüne Wirtschaftswende. Ich muss jetzt etwas machen, damit meine Kinder ohne Angst vor der Zukunft aufwachsen können."

Töpper bekommt die Unterstützung seiner Familie

Sebastian Töpper (r.) im Gespräch mit TAG24-Redakteur Raik Bartnik (55, l.).
Sebastian Töpper (r.) im Gespräch mit TAG24-Redakteur Raik Bartnik (55, l.).  © Sven Gleisberg

Zur Europawahl im vergangenen Jahr hatte der 35-Jährige per Wahl-O-Mat die meisten Übereinstimmungen zu Volt und beschäftigte sich intensiv mit den Inhalten:

"Wir müssen gerade als Europa zusammenstehen und nicht in nationales Denken zurückfallen. Was wollen wir in Deutschland erreichen, wenn einer in Amerika oder China verrücktspielt?"

Von seiner Familie bekommt er jede Unterstützung, die er sich wünscht: "Meine Frau hält mir den Rücken frei und sagt: 'Mach. Du tust ja eh, was du für richtig hältst.' Mein Schwiegervater wohnt gleich um die Ecke, der würde dann auch mal auf die Kinder aufpassen."

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Und jenseits von Job und Politik? "Ich bin Schöffe am Amtsgericht und organisiere Konzerte. Außerdem habe ich einen Garten und bin ansonsten auch mal froh, die Füße hochzulegen."

Kaufmann aus Karl-Marx-Stadt

Sebastian Töpper (35) ist gebürtiger Karl-Marx-Städter und gelernter Kaufmann für Groß- und Außenhandel. Später absolvierte er noch eine Fortbildung zum Wirtschaftsfachwirt.

Nach seiner Ausbildung 2010 arbeitete Töpper kurzzeitig beim mittlerweile insolventen Lebensmittel-Großmarkt Pomodoro, danach wechselte er für 13 Jahre zu Großhändler Komsa als Einkäufer für Mobilfunkgeräte.

Seit Dezember 2024 ist er bei Energienetzbetreiber Mitstrom ebenfalls im Einkauf beschäftigt. Erst im vergangenen Jahr wurde Sebastian Töpper Mitglied der Europa-Partei Volt.

Er ist verheiratet, hat zwei Kinder (5, 11) und lebt mit seiner Familie in Altendorf.

Titelfoto: Sven Gleisberg

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