Bundestag: Linnemann lässt sich heftige Kritik an Kabinettsliste nicht gefallen

Berlin - CDU und CSU haben den Weg für die schwarz-rote Regierungskoalition frei gemacht. Jetzt hängt es noch an der SPD. Bis Dienstagabend, 23.59 Uhr, können die rund 358.000 Parteimitglieder noch über das 144 Seiten starke Vertragswerk mit dem Titel "Verantwortung für Deutschland" abstimmen.

Matthias Miersch (56), SPD-Generalsekretär, fordert alle SPD-Mitglieder zur Stimmabgabe auf.  © Carsten Koall/dpa

Das Ergebnis soll am Mittwoch bekanntgegeben werden. Wenn alles glattläuft, wird CDU-Chef Friedrich Merz (69) am 6. Mai zum Kanzler gewählt.

Bei der SPD-Mitgliederbefragung ist neben der Mehrheit der Stimmen die Beteiligung von 20 Prozent der Parteimitglieder notwendig. Dieses Quorum sei bereits erreicht, hieß es am Montag.

Das sei jedoch "kein Grund, sich jetzt die nächsten Stunden zurückzulehnen, wenn man noch nicht abgestimmt hat", sagte Generalsekretär Matthias Miersch. Die Partei-Jugend ist unzufrieden mit dem Koalitionsvertrag, trotzdem gilt eine mehrheitliche Zustimmung zum Vertrag und somit zur geplanten schwarz-roten Koalition als wahrscheinlich.

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29. April, 6.32 Uhr: Linnemann lässt sich heftige Kritik an Kabinettsliste nicht gefallen

CDU-Generalsekretär Carsten Linnemann (47) hat Kritik an der Kabinettsliste von Parteichef Friedrich Merz (69) zurückgewiesen.

"Wir brauchen ein starkes Kabinett. Wir sollten nicht nach Himmelsrichtung schauen, sondern die Besten aufstellen. Und das hat Friedrich Merz gemacht", sagte Linnemann in den ARD-"Tagesthemen". Er führte das Beispiel Schleswig-Holstein an, das als kleines Bundesland gleich zwei Bundesminister stelle. "Aber wenn diese Bundesminister so gut sind, warum soll man sie nicht nehmen?"

Im neuen Kabinett werden bei der Union erneut die Männer in der Überzahl sein. Die CDU entsendet vier Männer und drei Frauen, die CSU zwei Männer und eine Frau. Noch deutlicher unterrepräsentiert sind Politikerinnen und Politiker aus Ostdeutschland - nur die künftige Wirtschaftsministerin Katherina Reiche (51) kommt von dort. Der Vorsitzende des CDU-Arbeitnehmerflügels CDA, Dennis Radtke (46), kritisierte in der "Süddeutschen Zeitung" zudem, dass kein Vertreter der christlich-sozialen Wurzel der CDU Teil des Kabinetts sein wird.

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Carsten Linnemann (47), CDU-Generalsekretär, weist Kritik an der CDU-Kabinettsliste zurück. (Archivfoto)  © Michael Kappeler/dpa

29. April, 6.25 Uhr: Spahn will Bilger als Fraktionsmanager

Der baden-württembergische Bundestagsabgeordnete Steffen Bilger (46) soll nach dem Willen des designierten Unionsfraktionschefs Jens Spahn (44) neuer Parlamentarischer Geschäftsführer werden.

Das berichtet der "Tagesspiegel" unter Berufung auf die Unionsfraktion. Die Personalie wurde der Deutschen Presse-Agentur ebenfalls bestätigt.

29. April, 6.23 Uhr: Verbände erwarten von Reiche schnelle Signale für Wirtschaftswende

Wirtschaftsverbände haben hohe Erwartungen an die designierte neue Bundeswirtschaftsministerin Katherina Reiche (51, CDU).

"Das Wirtschaftsministerium muss in der neuen Koalition eine Schlüsselrolle einnehmen", sagte der Präsident der Deutschen Industrie- und Handelskammer, Peter Adrian, der Deutschen Presse-Agentur. "Deutschland steckt im dritten Jahr wirtschaftlicher Stagnation – wir müssen dringend wieder zu mehr Dynamik finden."

28. April, 15.47 Uhr: CDU stimmt Koalitionsvertrag zu

Nach der CSU hat auch die CDU dem Koalitionsvertrag mit der SPD zugestimmt.

Auf einem Kleinen Parteitag in Berlin votierten die Delegierten für das 144 Seiten starke Vertragswerk mit dem Titel "Verantwortung für Deutschland".

Jetzt fehlt nur noch die SPD, die ihre rund 358.000 Mitglieder bis Dienstagabend entscheiden lässt.

Bei einem Kleinen Parteitag haben CDU-Delegierte ihre Zustimmung zum Koalitionsvertrag erteilt.  © Kay Nietfeld/dpa

28. April, 13.38 Uhr: Merz zu Koalitionsvertrag - "Anstrengung hat sich gelohnt"

Der CDU-Vorsitzende Friedrich Merz (69) hat zu Beginn eines Kleinen Parteitags in Berlin für den Koalitionsvertrag von Union und SPD geworben.

"Die Anstrengung hat sich gelohnt", sagte der mögliche künftige Kanzler vor den CDU-Delegierten mit Blick auf die Verhandlungen. Der Koalitionsvertrag weise den Weg, der Verantwortung für Deutschland in den kommenden vier Jahren gerecht zu werden und das Land wieder nach vorne zu bringen.

Der CDU-Vorsitzende Friedrich Merz (69).  © Michael Kappeler/dpa

28. April, 12.35 Uhr: Publizist Wolfram Weimer verlässt Verlagsgruppe Weimer Media

Der designierte Staatsminister für Kultur und Medien, Wolfram Weimer (60), legt mit sofortiger Wirkung die Geschäftsführung der Weimer Media Group nieder und verlässt die Verlagsgruppe.

Das teilte er der Deutschen Presse-Agentur in München mit. Alleinige Geschäftsführerin werde seine Frau Christiane Goetz-Weimer. Sie ist Verlegerin seit 30 Jahren.

28. April, 12.34 Uhr: CDU/CSU legen Kabinettsliste vor - Chef von MediaMarkt soll Minister werden

Acht Tage vor der geplanten Kanzlerwahl im Bundestag haben CDU und CSU ihre Kabinettsliste vorgelegt.

Neben vielen bekannten Namen enthält sie eine große Überraschung: Der Chef von Ceconomy, des Mutterkonzerns der Elektronikketten Media Markt und Saturn, Karsten Wildberger (56) soll das neu geschaffene Ressort für Digitalisierung und Staatsmodernisierung übernehmen.

Viele Namen für die Besetzung der anderen Ressorts kursierten bereits seit Tagen: Das Außenministerium, das nach fast 60 Jahren wieder an die CDU geht, soll der Außen- und Sicherheitsexperte Johann Wadephul (62) aus Schleswig-Holstein leiten. Der bisherige CSU-Landesgruppenvorsitzende im Bundestag, Alexander Dobrindt (54), wird Innenminister. Das wichtige Wirtschaftsministerium soll die Energiemanagerin und frühere CDU-Bundestagsabgeordnete Katherina Reiche (51) übernehmen.

Digitalminister soll der Manager Karsten Wildberger (56) werden. (Archivfoto)  © Oliver Roesler oro-Phot/CECONOMY AG /dpa

28. April, 12.28 Uhr: Lauterbach wünscht Nachfolgerin Warken Glück und Erfolg

Der scheidende Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (62, SPD) hat seiner designierten Nachfolgerin Nina Warken Unterstützung bei der Amtsübergabe zugesichert.

"Ich werde am Anfang alles tun, um es ihr leicht zu machen, ins Amt zu finden", sagte Lauterbach auf Nachfrage vor Journalisten in Berlin.

28. April, 11.40 Uhr: CDU-Politikerin Schenderlein wird Sportministerin

Die CDU-Politikerin Christiane Schenderlein (43) soll in der künftigen Bundesregierung Staatsministerin für den Sport und das Ehrenamt werden.

Das teilte die CDU in Berlin mit. Die sächsische Bundestagsabgeordnete trat im Jahr 1998 in die CDU ein und ist seit 2021 Mitglied des Deutschen Bundestages. Derzeit ist die 43-Jährige kulturpolitische Sprecherin der CDU/CSU-Bundestagsfraktion und gehört dem Ausschuss für Kultur und Medien an.

CDU-Politikerin Christiane Schenderlein (43). (Archivfoto)  © Christoph Soeder/dpa

28. April, 11.32 Uhr: CDU-Vorstand empfiehlt Ja zu Koalitionsvertrag

Die CDU-Führung hat sich für die Annahme des Koalitionsvertrags von Union und SPD ausgesprochen.

Der Bundesvorstand empfahl bei einer Sitzung in Berlin einstimmig eine Zustimmung beim Kleinen Parteitag der CDU am Nachmittag, wie es nach Teilnehmerangaben hieß.

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