Bundestagswahl: Pistorius spricht von "katastrophalem" Ergebnis

Berlin - Deutschland hat gewählt!

Der aktuelle Stand in der ARD-Hochrechnung.
Der aktuelle Stand in der ARD-Hochrechnung.  © TAG24

Bis zum Schluss lieferten sich die Parteien einen erbitterten Wahlkampf um die Gunst der Wählerstimmen.

Seit 18 Uhr haben die Wahllokale geschlossen und den ersten Prognosen zufolge steht die Union um Kanzlerkandidat Friedrich Merz (69, CDU) als klarer Wahlsieger da.

Die AfD konnte ihr Ergebnis deutlich verbessern, während die SPD stark abstürzte.

Bundestagswahl 2025: Das sind die Ergebnisse
Bundestagswahl 2025 Bundestagswahl 2025: Das sind die Ergebnisse

Einen Überblick über die einzelnen Ergebnisse findet Ihr im Artikel: "Bundestagswahl 2025: Das sind die Ergebnisse".

Alles zur Bundestagswahl findet Ihr hier im TAG24-Ticker.

23. Februar, 20.20 Uhr: Koalition mit Grünen für Söder ein "No-Go"

CSU-Chef Markus Söder (58) sieht keine Chance für eine längerfristige Zusammenarbeit mit den Grünen, schließt eine Koalition mit den Grünen aber nicht kategorisch aus.

"Ich glaube nicht, dass mit den Grünen eine Regierung irgendwie länger funktionieren kann", sagte der bayerische Ministerpräsident im ZDF. Mit den Grünen könne man keinen Richtungswechsel organisieren. Die Grünen hätten ihre Chance gehabt, sie hätten sie nicht genutzt. "Mit den Grünen zu regieren - aus meiner Sicht ein echtes No-Go, wenn es irgendwie geht", sagte Söder. Unions-Kanzlerkandidat Friedrich Merz (69) werde überlegen, wie er damit umgehe.

CSU-Chef Markus Söder (58).
CSU-Chef Markus Söder (58).  © Hannes P Albert/dpa

23. Februar, 20.01 Uhr: FDP in Hochrechnungen unter Fünf-Prozent-Hürde

Die FDP schafft es nach den aktuellen Hochrechnungen von ARD und ZDF nicht über die Fünf-Prozent-Hürde.

Demnach liegen die Freien Demokraten bei beiden Sendern Stand 19.30 Uhr bei 4,9 Prozent und würden somit aus dem Bundestag fliegen. Es wäre das erste Mal seit der Wahl 2013, dass die Partei den Einzug in den Bundestag verpassen würde. Damals scheiterte die Partei ebenfalls knapp.

Für die FDP ist es den Hochrechnungen zufolge äußerst knapp.
Für die FDP ist es den Hochrechnungen zufolge äußerst knapp.  © Bernd von Jutrczenka/dpa

23. Februar, 19.57 Uhr: Pistorius spricht von "katastrophalem" Ergebnis

Verteidigungsminister Boris Pistorius (64) hat enttäuscht auf das Abschneiden der SPD bei der Bundestagswahl reagiert.

"Entscheidend ist, dass wir nüchtern festhalten müssen: Das ist ein niederschmetterndes, ein katastrophales Ergebnis. Da gibt es nichts daran zu beschönigen", sagte der SPD-Politiker. Eine AfD bei 20 Prozent könne insbesondere die Sozialdemokraten nicht ruhen lassen.

SPD-Minister Boris Pistorius (64).
SPD-Minister Boris Pistorius (64).  © Kay Nietfeld/dpa

23. Februar, 19.48 Uhr: Grüne bereit für Kenia-Koalition

Die Grünen stehen nach Angaben ihres Kanzlerkandidaten Robert Habeck (55) bereit für eine sogenannte Kenia-Koalition mit Union und SPD.

"Selbstverständlich sind wir bereit dafür", sagte Habeck im ZDF. "Wir sind immer bereit, Verantwortung zu tragen."

Robert Habeck (55, r.) und Annalena Baerbock (44, l.) auf der Wahlparty der Grünen.
Robert Habeck (55, r.) und Annalena Baerbock (44, l.) auf der Wahlparty der Grünen.  © Federico Gambarini/dpa

23. Februar, 19.45 Uhr: Dobrindt zuversichtlich für Bündnis mit SPD

CSU-Spitzenkandidat Alexander Dobrindt (54) wirbt für eine Koalition der Union mit der SPD.

Er sagte im ZDF, er sei sehr zuversichtlich, dass man ein Ergebnis mit der SPD hinbekomme - rein rechnerisch, aber auch für einen Politikwechsel. "Die SPD hat in der Vergangenheit gezeigt, dass sie in der Lage ist, auf schwierigste Bedingungen im Land zu reagieren."

Die Union braucht mindestens noch einen Koalitionspartner.
Die Union braucht mindestens noch einen Koalitionspartner.  © Sven Hoppe/dpa

23. Februar, 19.37 Uhr: SPD-Chef Klingbeil kündigt personellen Neustart an

SPD-Chef Lars Klingbeil (47) hat nach der Niederlage bei der Bundestagswahl einen personellen Neustart seiner Partei angekündigt.

"Dieses Ergebnis wird Umbrüche erfordern in der SPD", sagte Klingbeil auf dem Wahlabend im Willy-Brandt-Haus. Nötig sei nicht nur eine organisatorische und programmatische Neuaufstellung, sondern "ja auch, dass wir uns personell anders aufstellen".

SPD-Chef Lars Klingbeil (47).
SPD-Chef Lars Klingbeil (47).  © Hannes P Albert/dpa

23. Februar, 19.31 Uhr: FDP hat "hohen Preis" bezahlt

FDP-Chef Christian Lindner (46) hat von einem "hohen Preis" gesprochen, den seine Partei mit dem Ampel-Aus bezahlen musste.

Man sei zwar "volles politisches Risiko" gegangen, doch für Deutschland sei die Entscheidung "richtig" gewesen. Ob es sich für die FDP letztlich gelohnt hat, wird sich noch zeigen müssen. Die FDP steht in den Hochrechnungen bei knapp fünf Prozent und muss noch zittern.

23. Februar, 19.23 Uhr: Linke und AfD bei jungen Wählern beliebt

Laut der aktuellen ARD-Hochrechnung hat die Linke bei den 18- bis 24-Jährigen am besten abgeschnitten.

Die Linke kam demnach in dieser Altersgruppe auf 25 Prozent, die AfD auf 20 Prozent. Die FDP hat in dieser Altersgruppe ganze 15 Prozentpunkte eingebüßt und steht bei 6 Prozent.

23. Februar, 19.17 Uhr: Habeck führt mäßiges Grünen-Ergebnis auch auf Merz zurück

Grünen-Kanzlerkandidat Robert Habeck (55) räumt ein, dass das Ergebnis der Bundestagswahl hinter den Erwartungen der Grünen bleiben dürfte - und sieht den Grund dafür auch bei Friedrich Merz (69, CDU).

"Das war exakt der Wahlkampf, von dem ich geträumt habe", sagte Habeck, als er gemeinsam mit Partei- und Fraktionsführung beim Wahlabend seiner Partei auf die Bühne trat. Bis Mitte vergangenen Monats seien die Grünen in den Umfragen auf einem guten Weg gewesen. Doch dann habe die Union im Bundestag mit der AfD gestimmt. "Und danach haben sehr viele Leute gesagt: 'So nicht, nicht Friedrich Merz und nicht regieren mit der Union'." Die Grünen hatten dies nicht ausgeschlossen.

Die Grünen haben den Hochrechnungen zufolge leicht an Stimmen verloren.
Die Grünen haben den Hochrechnungen zufolge leicht an Stimmen verloren.  © Fabian Sommer/dpa

23. Februar, 19.13 Uhr: Weidel macht sich für schwarz-blaue Koalition stark

Die AfD-Kanzlerkandidatin Alice Weidel (46) hat der Union erneut eine Zusammenarbeit angeboten.

"Der Wählerwille ist klar abgebildet, die Menschen wollen eine blau-schwarze Koalition haben", sagte Weidel im ZDF. Wenn die Union mit SPD und Grünen koaliere, werde sie nichts von ihren Wahlversprechen umsetzen können. Die AfD stehe bereit, "mit ausgestreckter Hand eine vernünftige Politik für unser Land zu machen".

Freude bei den AfD-Chefs Tino Chrupalla (49, l.) und Alice Weidel (46, r.).
Freude bei den AfD-Chefs Tino Chrupalla (49, l.) und Alice Weidel (46, r.).  © Sören Stache/dpa-Pool/dpa

23. Februar, 19.08 Uhr: Diese Koalitionen wären möglich, wenn FDP und BSW den Einzug packen

Laut der ZDF-Hochrechnung (Stand 19 Uhr) wären FDP und BSW beide mit 33 Sitzen im Parlament vertreten.

Damit würde es für eine sogenannte "Deutschland-Koalition" von Union, SPD und FDP reichen. Zusammen käme man auf 326 Sitze (316 sind nötig). Eine Koalition von Union, SPD und BSW käme ebenfalls auf 326 Sitze.

Titelfoto: Kay Nietfeld/dpa

Mehr zum Thema Bundestagswahl 2025: