Bundestagswahl: Viererrunde im TV - Scholz muss sich Merz, Weidel und Habeck stellen!

Berlin - Der kürzeste Monat des Jahres hat begonnen, die Bundestagswahl steht kurz vor der Haustür.

Am 23. Februar wird ein neuer Bundestag gewählt.

Darauf, wie extrem hitzig der Wahlkampf in den letzten Zügen werden dürfte, gaben die Parteien im Rahmen der Debatte um das sogenannte Zustrombegrenzungsgesetz in den zurückliegenden Tagen einen deutlichen Vorgeschmack.

Hat sich die Union um Kanzlerkandidat Friedrich Merz (69, CDU) bei ihrem Vorhaben verzockt, ihren Gesetzentwurf für eine Wende in der Asylpolitik mit Stimmen der AfD durchs Parlament zu boxen?

Nach der verlorenen Abstimmung steht die Partei, die in den Umfragen bisher mit Abstand vorne lag, vor einem kleinen Trümmerhaufen, schließlich stimmten zwölf Mitglieder der CDU/CSU-Fraktion nicht für das Vorhaben ihres eigenen Anführers.

Bundestagswahl 2025 Besser als der Wahl-O-Mat? Was dieser Rechner noch berücksichtigt

SPD und Grüne wittern Morgenluft und die Chance, auf den letzten Metern den Vorsprung der Union zu verkürzen. Auch die AfD sieht sich gestärkt hervorgehen. Kanzlerkandidatin Alice Weidel (45) bezeichnete Merz derweil als "Bettvorleger".

Aktuelle Neuigkeiten rund um die Bundestagswahl findet Ihr hier im TAG24-Ticker.

Anzeige

5. Februar, 11.30 Uhr: Klingbeil dementiert Berichte über Intervention bei K-Frage

SPD-Chef Lars Klingbeil (46) hat Berichte dementieren lassen, nach denen er Kanzler Olaf Scholz (66) wiederholt den Verzicht auf eine erneute Kanzlerkandidatur nahegelegt hat.

"Die Darstellung ist falsch", sagte eine SPD-Sprecherin der Deutschen Presse-Agentur zu entsprechenden Recherchen von "Tagesspiegel" und "t-online".

Anzeige
Lars Klingbeil (46, l.), SPD-Bundesvorsitzender steht hinter Olaf Scholz (66) und seiner Kanzlerkandidatur.  © Kay Nietfeld/dpa

5. Februar, 11.25 Uhr: Grüne Jugend legt eigenen Zehn-Punkte-Plan vor

In Reaktion auf das Zehn-Punkte-Papier für eine "Sicherheitsoffensive" von Grünen-Kanzlerkandidat Robert Habeck (55) legt die Grüne Jugend ein eigenes Papier vor.

In dem Plan mit dem Titel "Humanität durch Sozialstaat" widerspricht der Parteinachwuchs dem Vizekanzler. Sie verteidigt das Grundrecht auf Asyl, fordert eine Stärkung des Sozialstaats und Prävention. Unter anderem müsse "die zunehmende Radikalisierung junger Männer, unabhängig von ihrer Staatsbürgerschaft (...) gesellschaftlich bekämpft werden." Hierzu brauche es spezielle Angebote, die "auf geschlechterbasierter Gewalt junger Männer ausgerichtet sind", heißt es in dem Papier. Zuerst hatte die "Süddeutsche Zeitung" darüber berichtet.

5. Februar, 7.45 Uhr: Viererrunde im TV - Scholz muss sich Merz, Weidel und Habeck stellen!

Bundeskanzler Olaf Scholz (66, SPD) und Unionskanzlerkandidat Friedrich Merz (69) treffen nun doch in einem direkten Schlagabtausch im TV auf die Kanzlerkandidaten Alice Weidel (45, AfD) und Robert Habeck (55, Grüne).

Damit rückt RTL von dem ursprünglichen Plan eines TV-Duells zwischen Merz und Scholz ab und erweitert die Runde am 16. Februar, wie der Privatsender ankündigte.

Mehr dazu lest ihr hier.

Bundeskanzler Olaf Scholz (66, SPD) muss sich am 16. Februar gegen gleich drei Kontrahenten beim TV-Duell behaupten.  © Kay Nietfeld/dpa

5. Februar, 7.35 Uhr: YouGov-Umfrage - SPD legt deutlich zu

Nach den Migrationsdebatten im Bundestag kann die SPD in einer Umfrage des Meinungsforschungsinstituts YouGov deutlich in der Wählergunst zulegen, während die Union stabil stärkste Kraft bleibt.

In der Sonntagsfrage steigen die Sozialdemokraten von Kanzler Olaf Scholz im Vergleich zur Vorwoche um drei Punkte auf 18 Prozent. Die Zustimmung zur CDU/CSU liegt demnach unverändert bei 29 Prozent.

5. Februar, 7.34 Uhr: BSW verspricht Bürgern 100 Euro Entlastung im Monat

Das Bündnis Sahra Wagenknecht verspricht den Bürgern im Fall eines Wahlerfolgs im Schnitt 100 Euro monatliche Entlastung durch Steuer- und Sozialreformen.

"100 Euro mehr im Portemonnaie wären auch ein Konjunkturprogramm für Deutschland", heißt es in einem neuen Fünf-Punkte-Plan zur Bundestagswahl. Zwar bewege Migration die Menschen, weil sie damit verbundene Probleme erlebten, sagte Parteigründerin Sahra Wagenknecht (55) der Deutschen Presse-Agentur. "Aber natürlich gibt es viele weitere wichtige Themen, über die in diesem Wahlkampf endlich gesprochen werden muss." Die Partei kämpft bei Umfragewerten um die 5 Prozent um den Einzug in den Bundestag. Der Entlastungsplan bündelt großteils bekannte BSW-Forderungen.

Sahra Wagenknecht (55) und ihre Partei versprechen Bürgerinnen und Bürgern nach einem Wahlerfolg im Durchschnitt 100 Euro mehr im Geldbeutel.  © Marijan Murat/dpa

4. Februar, 21.35 Uhr: Grünen-Vorsitzende ruft zu Mäßigung auf

Berlins Grünen-Landesvorsitzende Nina Stahr ruft angesichts der Diskussion um das Verhalten der CDU bei den jüngsten Abstimmungen zur Migrationspolitik im Bundestag zu Mäßigung auf.

"CDU-Büros zu beschmieren oder Friedrich Merz als Faschisten zu bezeichnen, das geht gar nicht", sagte sie dem Nachrichtenportal "t-online".

"Es bringt niemandem etwas, gleich die Faschismuskeule herauszuholen", ergänzte Stahr. "Als Berliner Grüne ist für uns Konsens, dass wir Friedrich Merz bei den Protesten nicht als Faschisten bezeichnen. Das transportieren wir auch in die Partei hinein."

Proteste gegen rechts aus Sorge vor einer möglichen Koalitionsbildung von CDU und AfD nach der Bundestagswahl seien gerechtfertigt, so die Grünen-Vorsitzende Nina Stahr (42).  © Annette Riedl/dpa

4. Februar, 21.30 Uhr: Scholz schließt Schwarz-Rot nach Wahl nicht aus

Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) schließt auch nach den umstrittenen Unions-Anträgen zur Migrationspolitik im Bundestag eine Zusammenarbeit mit der CDU/CSU nach der Wahl nicht aus.

Seine Haltung sei immer gewesen: "Es darf keine Zusammenarbeit mit der AfD geben", sagte Scholz bei einem Wahlkampftermin im Ruhrgebiet. "Mit der AfD nicht. Alles andere kann schwer werden, kompliziert – mal sehen." Darüber könne man erst entscheiden, wenn man wisse, wie die Wählerinnen und Wähler abgestimmt hätten.

Erneut warnte der Bundeskanzler, dass CDU und CSU nach der Wahl auch auf die AfD setzen könnten, um ins Kanzleramt zu kommen. Deshalb werbe er um jede Stimme für die SPD bei der Bundestagswahl am 23. Februar.

Bundeskanzler Olaf Scholz (66, SPD) stattete am Dienstag dem Stahlwerk von Thyssenkrupp in Duisburg einen Besuch ab.  © Rolf Vennenbernd/dpa

4. Februar, 18.23 Uhr: FDP will Einigung zu Migration - CDU sieht "Wahlkampftaktik"

Die FDP will das vergangene Woche im Bundestag gescheiterte "Zustrombegrenzungsgesetz" erneut zur Abstimmung zu bringen. Die übrigen Fraktionen reagieren nicht erfreut.

FDP-Fraktionsvize Christoph Meyer sagte der Nachrichtenagentur AFP, der Vorschlag richte sich "an alle, die noch Hoffnung auf eine überparteiliche Lösung in der Mitte des Parlaments haben". Union, FDP, SPD und Grüne müssten "jetzt in der Sache zusammenkommen".

CDU-Generalsekretär Carsten Linnemann sieht keine Chance für diesen Vermittlungsvorschlag, bezeichnete das Vorhaben als "Wahlkampftaktik". Die SPD forderte die FDP zu Verhandlungen über "pragmatische Lösungen" auf.

Grünen-Chefin Franziska Brantner sagte im ZDF-"Morgenmagazin", die Grünen "waren und sind gesprächsbereit über Maßnahmen". Die Unterstützung durch die AfD sei aber ein "Tabubruch".

Die Linke sprach unterdessen von einem "herbeigeredeten Problem der Migration" und warf den Parteien einen Überbietungswettbewerb vor.

Er habe den Fraktionschefs vorgeschlagen, das "Zustrombegrenzungsgesetz" erneut zur Abstimmung zu bringen, erklärte FDP-Fraktionschef Christian Dürr am Dienstag.  © Bernd von Jutrczenka/dpa

4. Februar, 13.08 Uhr: Union verliert in neuer Umfrage deutlich

Die Union hat in einer neuen Umfrage vom heutigen Dienstag deutlich an Prozentpunkten eingebüßt.

Im Vergleich zur letzten Forsa-Erhebung (im Auftrag von RTL und n-tv) sank die Union um ganze zwei Prozentpunkte von 30 auf 28 Prozent. Unter den im Bundestag vertretenen Parteien ist sie damit der einzige Verlierer dieser Umfrage.

Während sich AfD (20 Prozent), SPD (16 Prozent) und FDP (4 Prozent) von den Umfragewerten her nicht veränderten, konnten sich Grüne (15 Prozent) und Linke (5 Prozent) um jeweils einen Prozentpunkten verbessern.

Die Union um Kanzlerkandidat Friedrich Merz (69, CDU) hat in einer Umfrage vom Dienstag deutlich an Zustimmung verloren. (Symbolbild)  © Boris Roessler/dpa

4. Februar, 8.02 Uhr: FDP macht Vorschlag für "Migrationspakt der Mitte"

Die FDP will mit einem neuen Anlauf Union, SPD und Grüne für einen "Migrationspakt der Mitte" gewinnen.

Dazu sollen nach dem Vorstoß der Liberalen die Inhalte des am Freitag im Bundestag gescheiterten Zustrombegrenzungsgesetzes in das Gesetz für die Reform des Gemeinsamen Europäischen Asylsystems überführt werden.

Mehr zum Thema Bundestagswahl 2025: