Bundestagswahl: Merz verteidigt Schuldenpläne

Berlin - Am heutigen Donnerstag beginnen die Koalitionsverhandlungen von Union und SPD.

Am Donnerstag kam der alte Bundestag nochmal zusammen, um über das geplante Sondervermögen zu debattieren.
Am Donnerstag kam der alte Bundestag nochmal zusammen, um über das geplante Sondervermögen zu debattieren.  © Bernd von Jutrczenka/dpa

Aus beiden Parteien wollen ingesamt 256 Vertreter in insgesamt 16 Arbeitsgruppen ein schwarz-rotes Regierungsprogramm auf die Beine stellen.

Dabei haben sich die möglichen Koalitionspartner ein straffes Zeitlimit gesetzt: Bis zum 24. März will man fertig sein.

Im Zuge der gemeinsamen Arbeiten beharren Union und SPD zudem auf Diskretion: "Keine Statements, keine Pressekonferenzen, keine Kommunikation von Zwischenergebnissen, keine Selfies etc.", teilten die Parteispitzen am Mittwoch mit.

3000 AfD-Wahlzettel in der Elbe gefunden? Jetzt kommt die Wahrheit raus
Bundestagswahl 2025 3000 AfD-Wahlzettel in der Elbe gefunden? Jetzt kommt die Wahrheit raus

Ebenfalls kommt heute noch einmal der alte Bundestag zusammen. In der ersten von zwei geplanten Sondersitzungen soll über das umstrittene Finanzpläne von Union und SPD debattiert werden. Dagegen hatten AfD, Linke und eine BSW-Abgeordnete bereits vor dem Bundesverfassungsgericht geklagt.

Alle wichtigen Infos zur Bundestagswahl und der Regierungsbildung findet Ihr im TAG24-Ticker.

13. März, 14.15 Uhr: Weidel wirft Merz Bruch von Wahlversprechen vor

AfD-Chefin Alice Weidel (46) hat CDU-Chef Friedrich Merz (69) in der Debatte über die Schuldenpläne von Union und SPD den Bruch von Wahlversprechen vorgeworfen.

"Sie werden in die Geschichte eingehen als der Totengräber der Schuldenbremse, die Sie im Wahlkampf noch so vehement wie verlogen verteidigt haben", sagte Weidel in der ersten Beratung des Bundestags über die geplanten Grundgesetzänderungen, die eine enorme Kreditaufnahme für Investitionen in Infrastruktur und Verteidigung ermöglichen sollen.

AfD-Chefin Alice Weidel (46).
AfD-Chefin Alice Weidel (46).  © Michael Kappeler/dpa

13. März, 13.32 Uhr: Grüne erteilen Angeboten zu Finanzpaket Abfuhr

Die Grünen halten die bisherigen Angebote von Union und SPD zu Veränderungen am Finanzpaket für Verteidigung und Infrastruktur für unzureichend.

Grünen-Fraktionschefin Katharina Dröge (40) sagte an Unionsfraktionschef Friedrich Merz (69, CDU) gewandt, falls dieser sich frage, warum die Verhandlungen mit den Grünen zum Thema gerade so liefen, wie sie liefen, dann antworte sie ihm: "Weil wir uns nicht auf Ihr Wort verlassen."

Grünen-Fraktionschefin Katharina Dröge (40) sagte im Bundestag, dass man sich auf das Wort von Friedrich Merz (69, CDU) nicht verlassen könne.
Grünen-Fraktionschefin Katharina Dröge (40) sagte im Bundestag, dass man sich auf das Wort von Friedrich Merz (69, CDU) nicht verlassen könne.  © Michael Kappeler/dpa

13. März, 13.29 Uhr: Merz macht Grünen Angebot in Schuldenstreit

Die Union geht in den Verhandlungen über Grundgesetzänderungen mit einem Milliardenangebot auf die Grünen zu.

Nach Angaben von CDU-Chef Friedrich Merz (69) soll das geplante sogenannte Sondervermögen für die Infrastruktur durch Investitionen in den Klimaschutz ergänzt werden. Man nehme den Klimaschutz außerordentlich ernst, sagte Merz bei der ersten Beratung der Pläne im Bundestag und bedankte sich für "außerordentlich gute, sehr vertrauensvolle Gespräche" mit den Grünen.

13. März, 13.18 Uhr: BSW-Chefin Wagenknecht will nicht einfach verschwinden

Sahra Wagenknecht (55) will ihre Partei BSW trotz des knappen Scheiterns an der Fünf-Prozent-Hürde vorerst weiter führen.

"Auf jeden Fall aktuell bin ich Parteivorsitzende", sagte Wagenknecht in Berlin. In den nächsten Jahren werde sich die Partei breiter aufstellen. "Aber natürlich ist das BSW mein Herzensprojekt und deswegen werde ich hier auch nicht einfach so verschwinden."

Sahra Wagenknecht (55) will als Chefin des BSW weitermachen.
Sahra Wagenknecht (55) will als Chefin des BSW weitermachen.  © Michael Kappeler/dpa

13. März, 13.16 Uhr: Merz verteidigt Schuldenpläne

CDU-Chef Friedrich Merz (69) hat die geplanten Grundgesetzänderungen für eine enorme Schuldenaufnahme mit Hilfe des alten Bundestages verteidigt.

"Angesichts der nun wirklich in jeder Hinsicht besorgniserregenden Sicherheitslage in Europa und angesichts der immer größer werdenden wirtschaftlichen Herausforderungen in unserem Land dulden weitreichende Entscheidungen und damit auch diese von uns vorgeschlagenen Änderungen des Grundgesetzes jetzt keinen Aufschub mehr", sagte Merz bei der ersten Lesung der Gesetzentwürfe im Bundestag.

CDU-Chef Friedrich Merz (69) am Donnerstag im Bundestag.
CDU-Chef Friedrich Merz (69) am Donnerstag im Bundestag.  © Bernd von Jutrczenka/dpa

13. März, 13.12 Uhr: Bundestagsdebatte nicht abgesetzt - AfD scheitert mit Vorstoß

Die AfD ist mit dem Versuch gescheitert, die Sondersitzung des Bundestags mit den Beratungen über eine Änderung des Grundgesetzes zu verhindern.

Zwar lehnten auch Grüne und Linke das rasche Verfahren zur Änderung der Schuldenbremse für Verteidigungsausgaben und zum Schaffen eines 500-Milliarden-Sondervermögens für Investitionen ab. Sie stimmten aber gegen den AfD-Antrag, die Debatte abzusetzen.

13. März, 12.04 Uhr: Grüne sehen kaum Fortschritte bei Finanzpaket-Gesprächen

Die Grünen sehen kaum Fortschritte bei den Verhandlungen mit CDU, CSU und SPD zum milliardenschweren Finanzpaket für Verteidigung und Infrastruktur.

Es gebe bislang keine so relevante Annäherung, dass man zusagen könne, dass man zeitnah eine gemeinsame Position finde, sagte die Grünen-Fraktionsvorsitzende Katharina Dröge (40) in Berlin. Deshalb lehnten die Grünen den Gesetzentwurf von Union und SPD für das Finanzpaket weiter ab.

Die Grünen-Fraktionsvorsitzende Katharina Dröge (40).
Die Grünen-Fraktionsvorsitzende Katharina Dröge (40).  © Kay Nietfeld/dpa

13. März, 8.02 Uhr: BSW-Abgeordnete klagt in Karlsruhe gegen Sondervermögen

Auch die BSW-Abgeordnete Sevim Dagdelen (49) will mit einem Eilantrag beim Bundesverfassungsgericht die Verabschiedung des Milliardenpakets für Verteidigung und Infrastruktur stoppen.

"In der Kürze der Zeit lässt sich eine ordentliche Gesetzesberatung mit seriöser Folgenabschätzung nicht vornehmen", sagte Dagdelen der Deutschen Presse-Agentur. Ihr Rechtsvertreter Christoph Degenhart argumentiert in dem Eilantrag an Karlsruhe, die Abgeordnete des Bündnisses Sahra Wagenknecht sei wegen der kurzfristigen Anberaumung der Beratungen über das Gesetz zur Änderung des Grundgesetzes in ihren Rechten verletzt. Ziel des Antrags beim Verfassungsgericht ist es, das Gesetzgebungsverfahren von der Tagesordnung des Bundestags zu nehmen.

Die BSW-Abgeordnete Sevim Dagdelen (49).
Die BSW-Abgeordnete Sevim Dagdelen (49).  © Hannes P Albert/dpa

12. März, 18.30 Uhr: Selfie-Verbot! Strenge Vorgaben für Koalitionsverhandlungen

Die Spitzen von Union und SPD haben den Mitgliedern der Arbeitsgruppen für die anstehenden Koalitionsverhandlungen strenge Vorgaben gemacht.

"Keine Statements, keine Pressekonferenzen, keine Kommunikation von Zwischenergebnissen, keine Selfies etc.", heißt es in einer "Handreichung zu den Koalitionsverhandlungen 2025".

Die 16 Arbeitsgruppen sollen bis spätestens Montag, 24. März, ihre Arbeit abschließen. Bis Sonntag, 16. März, sollen die AG-Vorsitzenden eine "erste Agenda erarbeiten".

12. März, 13.51 Uhr: Linke mit weiterer Klage gegen Finanzpaket in Karlsruhe

Die Linke im Bundestag hat eine weitere Klage beim Bundesverfassungsgericht eingereicht, um Beschlüsse zum geplanten milliardenschweren Verschuldungspaket von Union und SPD zu verhindern.

Dies teilte Linken-Chefin Ines Schwerdtner (36) in Berlin mit. In dem neuen Organstreitverfahren beklagen mehrere Linken-Abgeordnete eine "verfassungswidrige Gestaltung des Gesetzgebungsverfahrens für das Gesetz zur Änderung des Grundgesetzes".

Mehrere Abgeordnete hatten sich bereits am Montag in einem Eilantrag an Karlsruhe gewandt, um die geplanten Sondersitzungen des Parlaments mit alten Mehrheitsverhältnissen zu verhindern. Abgeordnete der AfD hatten getrennt davon mit ähnlicher Stoßrichtung geklagt. Über diese Anträge hat das Bundesverfassungsgericht noch nicht entschieden.

Nun erhebt die Linke mit dem neuen Antrag in Karlsruhe Einspruch gegen das sehr stark beschleunigte Gesetzgebungsverfahren zur Änderung des Grundgesetzes. Es blieben nur zwei Werktage, um die umfangreichen Entwürfe zu prüfen, sagte Schwerdtner. "Das ist angesichts des großen Volumens des Finanzpakets nun überhaupt nicht mehr angemessen." Mit dem "überfallartigen" Vorgehen würden Rechte der Abgeordneten verletzt.

Linken-Chefin Ines Schwerdtner (36).
Linken-Chefin Ines Schwerdtner (36).  © Kay Nietfeld/dpa

12. März, 12.27 Uhr: Union und SPD stellen 16 Arbeitsgruppen für Verhandlungen auf

CDU, CSU und SPD haben ihre fachpolitischen Teams für die beginnenden Koalitionsverhandlungen aufgestellt.

Die drei Parteien gaben die Besetzung von 16 Arbeitsgruppen bekannt, denen je 16 Personen angehören – jeweils sieben von der SPD, sechs von der CDU und drei von der CSU. Damit sollen 256 Politikerinnen und Politiker aus Bund und Ländern über die Inhalte eines künftigen schwarz-roten Regierungsprogramms beraten.

Titelfoto: Bernd von Jutrczenka/dpa

Mehr zum Thema Bundestagswahl 2025: