Bundestagswahl: In diesen Chemnitzer Stadtteilen holte die AfD die meisten Stimmen

Chemnitz - Großer Ansturm auf die Wahllokale in Chemnitz am gestrigen Sonntag: 79 Prozent der Wahlbeteiligten gaben ihre Stimme zur Bundestagswahl ab. Die in Teilen rechtsextreme AfD sahnte dabei richtig ab - in einigen Stadtteilen lag die Partei bei über 40 Prozent.

Insgesamt 183.295 Chemnitzer durften am gestrigen Sonntag ihre Stimme zur Bundestagswahl abgeben.
Insgesamt 183.295 Chemnitzer durften am gestrigen Sonntag ihre Stimme zur Bundestagswahl abgeben.  © Kristin Schmidt

Vor allem am Rand von Chemnitz setzten viele Wähler ihr Kreuz bei der AfD. Im Stadtteil Mittelbach holten die Rechtspopulisten die meisten Zweitstimmen - 41,39 Prozent.

In Klaffenbach sahnte die Partei mit 41 Prozent, in Harthau mit 40,22 Prozent und in Wittgensdorf mit 40,13 Prozent ab.

In Richtung Innenstadt stieß die AfD auf weniger Zustimmung. Im Zentrum wählten 24,04 Prozent die Rechtspopulisten, der Kaßberg hatte mit 21,28 Prozent die wenigsten AfD-Wähler.

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Für Sozialforscher Ulrich Weiser (44) vom FOG-Institut ist es wenig überraschend, dass die AfD am Stadtrand so viele Stimmen holte.

"Im Speckgürtel von Chemnitz hatten wir schon immer andere Ergebnisse als im innerstädtischen Bereich", so Weiser. Grund dafür seien unter anderem verschiedene Bevölkerungsstrukturen. Das führe augenscheinlich zu unterschiedlichen Wahlergebnissen, so der Sozialforscher.

Im Stadtteil Mittelbach holte die AfD prozentual die meisten Zweitstimmen.
Im Stadtteil Mittelbach holte die AfD prozentual die meisten Zweitstimmen.  © Maik Börner
Blick über den Kaßberg: Hier holte die AfD 21,28 Prozent der Zweitstimmen - damit gewinnt die Partei knapp den Stadtteil. Die Grünen kommen als zweitstärkste Partei auf 19,1 Prozent.
Blick über den Kaßberg: Hier holte die AfD 21,28 Prozent der Zweitstimmen - damit gewinnt die Partei knapp den Stadtteil. Die Grünen kommen als zweitstärkste Partei auf 19,1 Prozent.  © Kristin Schmidt
Sozialforscher Ulrich Weiser (44) vom FOG-Institut analysiert das Wahlergebnis bis ins kleinste Detail.
Sozialforscher Ulrich Weiser (44) vom FOG-Institut analysiert das Wahlergebnis bis ins kleinste Detail.  © FOG-Institut Chemnitz

Höchste Wahlbeteiligung in Chemnitz seit 1998

Die Wahlbeteiligung in Chemnitz kann sich sehen lassen: 79 Prozent der Wahlbeteiligten gaben ihre Stimme ab.
Die Wahlbeteiligung in Chemnitz kann sich sehen lassen: 79 Prozent der Wahlbeteiligten gaben ihre Stimme ab.  © Marijan Murat/dpa

Was bei dieser Bundestagswahl ebenfalls auffällt: Verhältnismäßig viele Chemnitzer setzten am Sonntag ihr Kreuz.

"Es war die höchste Wahlbeteiligung seit 1998 und die zweithöchste seit der Wiedervereinigung", erklärt Weiser.

Übrigens: Mit 89 Prozent verzeichnete der Stadtteil Euba die meisten Wähler, mit nur 66 Prozent wählten im Stadtteil Morgenleite die wenigsten Menschen.

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Titelfoto: Kristin Schmidt, Marijan Murat/dpa

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