Bundestagswahl: Über 5000 Mitgliedsanträge bei den Grünen - Rekord!

Berlin - Der kürzeste Monat des Jahres hat begonnen, die Bundestagswahl steht kurz vor der Haustür.

Am 23. Februar wird ein neuer Bundestag gewählt.  © Tim Brakemeier/dpa

Darauf, wie extrem hitzig der Wahlkampf in den letzten Zügen werden dürfte, gaben die Parteien im Rahmen der Debatte um das sogenannte Zustrombegrenzungsgesetz in den zurückliegenden Tagen einen deutlichen Vorgeschmack.

Hat sich die Union um Kanzlerkandidat Friedrich Merz (69, CDU) bei ihrem Vorhaben verzockt, ihren Gesetzentwurf für eine Wende in der Asylpolitik mit Stimmen der AfD durchs Parlament zu boxen?

Nach der verlorenen Abstimmung steht die Partei, die in den Umfragen bisher mit Abstand vorne lag, vor einem kleinen Trümmerhaufen, schließlich stimmten zwölf Mitglieder der CDU/CSU-Fraktion nicht für das Vorhaben ihres eigenen Anführers.

Bundestagswahl 2025 Umfrage zur Bundestagswahl: Welche Partei hat aktuell die Nase vorn?

SPD und Grüne wittern Morgenluft und die Chance, auf den letzten Metern den Vorsprung der Union zu verkürzen. Auch die AfD sieht sich gestärkt hervorgehen. Kanzlerkandidatin Alice Weidel (45) bezeichnete Merz bereits als "Bettvorleger".

Aktuelle Neuigkeiten rund um die Bundestagswahl findet Ihr hier im TAG24-Ticker.

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3. Februar, 13.42 Uhr: AfD meldet weitere Großspende

Die AfD hat der Bundestagsverwaltung eine neue Parteispende von rund 2,35 Millionen Euro gemeldet.

Als Spender wird auf der Webseite des Bundestags Gerhard Dingler aus Österreich genannt. Die AfD bestätigte auf Anfrage die Meldung an den Bundestag, wollte sich aber zu der Spende nicht weiter äußern.

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3. Februar, 13.23 Uhr: Grüne melden Rekordzahl an Parteieintritten

Die Grünen haben zwischen Mittwoch und Sonntag nach eigenen Angaben so viele Eintrittsanträge verzeichnet wie nie zuvor.

"Über 5.000 Mitgliedsanträge in nur 5 Tagen - das ist ein neuer Rekord", sagte die politische Geschäftsführerin der Partei, Pegah Edalatian (45), der Deutschen Presse-Agentur. Die Erklärung aus ihrer Sicht: "Viele Menschen sind schockiert über die Zusammenarbeit von Friedrich Merz mit der AfD."

Über 5.000 Mitgliedsanträge sind in den letzten Tagen bei den Grünen eingegangen. (Symbolbild)  © Michael Kappeler/dpa

3. Februar, 12.25 Uhr: Proteste zum CDU-Parteitag

Die Polizei sichert mit rund 700 Einsatzkräften in Berlin den CDU-Parteitag ab, der von mehreren Demonstrationen begleitet wird.

Etwa ein Dutzend Kundgebungen sind nach Angaben eines Polizeisprechers rund um die Messehalle CityCube geplant. Diese richten sich überwiegend gegen die gemeinsame Abstimmung von Union und AfD im Bundestag vergangene Woche.

Weitere Informationen rund um die Proteste findet Ihr im Artikel: "Zahlreiche Demonstrationen beim CDU-Parteitag in Berlin: 'Für progressive Politik'".

Vor dem CityCube in Berlin wird demonstriert.  © Christoph Gollnow/dpa

3. Februar, 8.26 Uhr: Linnemann schließt Minderheitsregierung aus

CDU-Generalsekretär Carsten Linnemann (47) hat eine Unions-geführte Minderheitsregierung nach der Bundestagswahl "komplett" ausgeschlossen.

"Deutschland als viergrößte Volkswirtschaft der Welt kann sich keine Minderheitsregierung leisten", erklärte Linnemann am Montag im Podcast von "Table Briefings". Das Land brauche vielmehr Stabilität und Planungssicherheit. Eine Regierung ohne eigene Mehrheit im heimischen Parlament könne laut Linnemann die deutschen Interessen, etwa auf einem Nato-Gipfel oder in Brüssel, nicht gebührend vertreten.

CDU-Generalsekretär Carsten Linnemann (47). (Archivbild)  © Marcus Brandt/dpa

3. Februar, 8.11 Uhr: CDU laut Kretschmer "großer Feind" der AfD

"Die AfD hat einen großen Feind und das ist die CDU", sagte Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer (49, CDU) am Montag im "ZDF Morgenmagazin".

In Bezug auf die jüngsten Abstimmungen im Bundestag, bei denen die Union auch die Stimmen der AfD in Kauf nahm, erklärte Kretschmer: "Wenn wir das Thema Migration nicht klären, wird der Rechtspopulismus weiter zunehmen."

Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer (49, CDU). (Archivbild)  © Daniel Löb/dpa

2. Februar, 21.09 Uhr: Lindner will Koalition mit Grünen per Beschluss ausschließen

FDP-Chef Christian Lindner (46) will seiner Partei vorschlagen, eine weitere Koalition mit den Grünen auszuschließen.

"Nach den Erfahrungen der Ampel und der letzten Woche werde ich unserem Bundesparteitag kommende Woche den Beschluss vorschlagen, jede Koalition mit den Grünen auszuschließen", sagte der frühere Finanzminister dem "Kölner Stadt-Anzeiger". "Wirtschaftswende, Realpolitik in der Migration, ideologiefreie Energiepolitik und mehr Vertrauen auf Eigenverantwortung sind mit denen nicht möglich." Der Parteitag ist am 9. Februar in Potsdam.

2. Februar, 19.48 Uhr: CDU-Spitzen stehen hinter Kurs von Merz!

Hessens Ministerpräsident Boris Rhein (53) und andere Vertreter der CDU-Spitze haben sich hinter den Kurs von Parteichef Friedrich Merz (69) in der Migrationspolitik gestellt.

Auf die Frage, ob die Diskussion über eine mögliche Zusammenarbeit mit der AfD im Wahlkampf schade, sagte Rhein vor Sitzungen der CDU-Spitzengremien in Berlin auch angesichts anhaltender Proteste: "Nein, ganz im Gegenteil. Die Bürgerinnen und Bürger und die Wählerinnen und Wähler wissen jetzt, wer wo steht, wer für welche Position steht." Sehr klar geworden sei auch: "Mit Rot und Grün gibt's keine Kehrtwende bei der Migrationspolitik."

Hessens Ministerpräsident Boris Rhein (53) stellt sich hinter seinen Kanzlerkandidaten.  © Christian Lademann/dpa

2. Februar, 17.19 Uhr: Demonstrationen gegen AfD und CDU-Kurs

Aus Protest gegen die gemeinsame Abstimmung von Union und AfD im Bundestag sind erneut zahlreiche Menschen in ganz Deutschland auf die Straße gegangen.

Allein in Berlin wurden am Sonntag 20.000 Demonstranten erwartet. Auch in Regensburg, Ulm, Kiel, Potsdam und Braunschweig zog es Menschen auf die Straße, während es in Köln eine Bootsdemo auf dem Rhein gab.

Mehr dazu lest ihr hier.

Teilnehmer gehen während einer Demonstration unter dem Motto "Aufstand der Anständigen - Demo für die Brandmauer" auf der Straße des 17. Juni in Berlin entlang.  © Sebastian Christoph Gollnow/dpa

2. Februar, 16.28 Uhr: Kontroversen laut Merz "normale Entwicklung"

Der CDU-Vorsitzende Friedrich Merz (69) appelliert, sich bei den Protesten gegen die Union friedlich zu verhalten.

"Ich rufe alle diejenigen auf, die jetzt protestieren, das friedlich zu tun", mahnte der Unionskanzlerkandidat bei der Besichtigung der Halle für den Wahlparteitag an diesem Montag in Berlin. Es sei das gute Recht eines jeden Staatsbürgers, zu demonstrieren. "Das umfasst allerdings nicht Gewalttätigkeiten, weder gegen Personen noch gegen Sachen", fügte Merz hinzu.

"Wir setzen uns selbstverständlich auch mit friedlichen Demonstranten auseinander. Wir reden mit dem politischen Gegner. Wir tragen die Diskussionen dort aus, wo sie hingehören, nämlich im Plenum des Deutschen Bundestages", betonte Merz. "Insofern ist das eine ganz normale Entwicklung, dass wir jetzt auch Kontroversen in Deutschland haben."

Dass die Union im Bundestag AfD-Stimmen in Kauf genommen hat, löste einiges an Gegenprotest aus.  © Michael Bahlo/dpa

2. Februar, 16.22 Uhr: Union stellt Generalsanierung des Schienennetzes infrage

Mit großangelegten Sanierungen wichtiger Strecken verspricht die Deutsche Bahn ihren Fahrgästen wieder mehr Pünktlichkeit - doch die Union ist nicht überzeugt und will das Vorgehen im Falle eines Wahlsiegs überprüfen.

Zwar sei eine grundlegende Sanierung des Netzes längst überfällig, teilte der stellvertretende Fraktionschef Ulrich Lange (55, CSU) auf Anfrage mit. "Die sogenannten Generalsanierungen, die die DB auf 41 ausgewählten Strecken durchführen will, sind allerdings nicht mehr als Schummel-Sanierungen."

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