Bundestagswahl: Asyl-Gesetz gescheitert! Mehrheit lehnt CDU-Entwurf ab

Berlin - Nur noch wenige Wochen bis zur Bundestagswahl!

Am 23. Februar wird ein neuer Bundestag gewählt.  © Tim Brakemeier/dpa

Am 23. Februar wird in Deutschland bereits wieder gewählt, nachdem der eigentliche Wahltermin infolge des vorzeitigen Bruchs der Ampel-Koalition und der resultierenden Auflösung des Bundestags um gut ein halbes Jahr vorverlegt werden musste.

Die insgesamt vierte vorgezogene Neuwahl in der Geschichte der Bundesrepublik kommt dabei mit neuem Wahlrecht daher. Während sich aktuell 733 Abgeordnete im höchsten deutschen Parlament tummeln, werden es nach der Wahl nur noch 630 sein. Überhangs- und Ausgleichsmandate fallen weg.

Für die Parteien geht es derweil in die heiße Phase.

Bundestagswahl 2025 Einen Monat vor der Wahl: Union knackt Umfrage-Hürde erneut - FDP muss zittern!

Mit Kanzler Olaf Scholz (66, SPD), Oppositionsführer Friedrich Merz (69, CDU), Wirtschaftsminister Robert Habeck (55, Grüne) und AfD-Frontfrau Alice Weidel (45) rechnen sich gleich vier Kandidaten Chancen auf einen Einzug ins Kanzleramt aus. Mit dem Bündnis Sahra Wagenknecht (BSW) steht zudem ein aussichtsreicher Neuling auf dem Wahlzettel.

Aktuelle Neuigkeiten rund um die Bundestagswahl findet Ihr hier im TAG24-Ticker.

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31. Januar, 17.47 Uhr: Grüne reagieren erleichtert auf Abstimmung

Die Grünen haben erleichtert darauf reagiert, dass ein Entwurf der Union für ein umstrittenes Migrationsgesetz keine Mehrheit gefunden hat.

Co-Fraktionschefin Britta Haßelmann (63) sagte, nach einem sehr schwierigen Tag im Bundestag sei das eine gute Nachricht. Zugleich sagte sie, es seien "großen Risse" in der demokratischen Mitte sichtbar geworden. Darüber kann niemand froh sein."

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31. Januar, 17.16 Uhr: Das Zustrombegrenzungsgesetz wurde vom Bundestag abgelehnt

Der Bundestag hat das Zustrombegrenzungsgsetz in der namentlichen Abstimmung mit 350 Nein-Stimmen zu 338 Ja-Stimmen abgelehnt!

Das teilte Sitzungsleiterin Petra Pau nach der Abstimmung in zweiter Lesung über den heftig diskutierten Gesetzentwurf der CDU/CSU-Fraktion zur Begrenzung der Migration mit.

Der Bundestag hat über das sogenannte "Zustrombegrenzungsgesetz" abgestimmt.  © Hannes P. Albert/dpa

31. Januar, 16.34 Uhr: Rücküberweisung abgelehnt, Abstimmung beginnt

Die Rücküberweisung des Zustrombegrenzungsgesetz in den Ausschuss wurde abgelehnt.

SPD, Grüne und Linke stimmten dafür. CDU, FDP, AfD und BSW waren dagegen und kamen damit auf einer Mehrheit.

Nun beginnt die namentliche Abstimmung über den von der Union eingebrachten Gesetzentwurf.

31. Januar, 16.27 Uhr: SPD und Grüne für Abstimmungs-Verschiebung

SPD und Grüne schlagen vor, die Bundestags-Abstimmung über den umstrittenen Gesetzentwurf der Union zur Begrenzung der Migration doch noch zu verschieben.

Grünen-Fraktionschefin Katharina Dröge (40) kündigte zum Ende der Debatte einen gemeinsamen Antrag von SPD und Grünen an, den Entwurf in den Ausschuss zurückzuüberweisen. Zuvor hatte die FDP einen solchen Lösungsvorschlag gemacht, nach stundenlangen Gesprächen von Union, FDP, Grünen und SPD aber darauf verzichtet.

31. Januar, 16.16 Uhr: Große Demo in Hamburg

Am Freitagnachmittag kommt es in Hamburg zu einer größeren Demonstration gegen die Pläne der Union, ihren Gesetzentwurf gemeinsam mit der AfD durchs Parlament zu bringen.

Ab 17 Uhr kommen Demonstranten unter dem Motto "Merz & AfD stoppen - Asylrecht verteidigen" zusammen. Weiter Informationen findet Ihr im Artikel: "Menschenkette und Demo gegen AfD in Hamburg: 10. Menschen machen mit".

In Hamburg wird am Freitag demonstriert.  © Christian Charisius/dpa

31. Januar, 16.03 Uhr: Wagenknecht hält Aufregung um Gesetzentwurf für "lächerlich"

BSW-Chefin Sahra Wagenknecht (55) hält es für "durch und durch lächerlich", den Gesetzentwurf zum Zustrombegrenzungsgesetz zu einem "riesigen Desaster" aufzubauschen.

Eine bessere Wahlkampfhilfe könne sich die AfD gar nicht vorstellen, so Wagenknecht.

BSW-Chefin Sahra Wagenknecht (55).  © Kay Nietfeld/dpa

31. Januar, 15.57 Uhr: Aktivisten klettern auf Balkon von CDU-Büro

Im Streit um die Migrationspolitik und den Umgang mit der AfD, sind Aktivisten auf den Balkon der Geschäftsstelle des CDU-Kreisverbands Hannover geklettert.

Es sei eine dynamische Lage, mehrere Menschen seien auf dem Balkon, andere auf dem Zugang zur Geschäftsstelle und wieder andere auf dem Gehweg, sagte eine Polizeisprecherin. Die CDU habe einen Strafantrag wegen Hausfriedensbruchs gestellt.

31. Januar, 15.42 Uhr: Baerbock erhitzt mit Aussage über Männer die Gemüter

In der laufenden Bundestagsdebatte ließ sich Außenministerin Annalena Baerbock (44, Grüne) zu einer Aussage hinreißen, die die Stimmung weiter erhitzte.

Nach ihrer Rede warf ihr der Parlamentarische Geschäftsführer der Union, Thorsten Frei (51), vor, im Bundestag "Lügengeschichten" zu verbreiten. Baerbock und die Grünen sollten laut Frei aussprechen, wenn sie keine Begrenzung der Migration wollen.

Baerbock konterte: "Dass Männer, wenn sie nicht mehr weiterwissen, mit dem Wort Lüge um sich werfen, bin ich ja schon gewohnt. Ich kenne das nur vom Kindergarten."

Außenministerin Annalena Baerbock (44, Grüne).  © Kay Nietfeld/dpa

31. Januar, 15.30 Uhr: "Das allein treibt die Union an, sonst gar nichts."

Der Parlamentarische Geschäftsführer der AfD-Fraktion, Bernd Baumann (67), hat angekündigt, dass die AfD dem Zustrombegrenzungsgesetz zustimmen werde - es seien ursprünglich schließlich Forderungen seiner Partei gewesen.

Dass die Union den Gesetzentwurf jetzt zur Abstimmung stelle, sei laut Baumann jedoch bloß damit zu begründen, dass die AfD erstarke: "Das allein treibt die Union an, sonst gar nichts."

Bernd Baumann (67), Parlamentarische Geschäftsführer der AfD-Fraktion.  © Kay Nietfeld/dpa

31. Januar, 14.57 Uhr: Merkel-Memoiren auch dabei

Auf der Regierungsbank im Bundestag zwischen den Plätzen von Kanzler Olaf Scholz (66, SPD) und Vizekanzler Robert Habeck (55, Grüne) liegt heute eher unerwarteter Lesestoff: die Memoiren der ehemaligen CDU-Kanzlerin Angela Merkel (70). Wie kam diese Lektüre wohl dorthin?

Michael Kellner (47), Parlamentarischer Staatssekretär in Habecks Haus, legte das Buch beiläufig dort ab, wie im Bundestags-Stream zu sehen ist.

Das Buch "Freiheit" von Ex-Kanzlerin Angela Merkel (70) lag bei der Debatte am Freitag auf der Regierungsbank im Bundestag.  © Michael Kappeler/dpa

31. Januar, 14.35 Uhr: "Das kann nicht Ihr Ernst sein!"

Unions-Chef Friedrich Merz (69) hat Grüne und SPD für ihre Ablehnung zum Zustrombegrenzungsgesetz scharf kristisiert.

Angesichts der jüngsten Anschläge von Aschaffenburg, Magdeburg und den "Gruppenvergewaltigungen" durch Asylbewerbern sagte Merz im Bundestag, dass es nicht deren Ernst sein könne, sich dazu im Parlament nicht auf eine Lösung zu einigen: "Ist das Ihr Ernst? Das kann nicht Ihr Ernst sein!"

Friedrich Merz (69, CDU) pocht auf eine Einigung zum Zustrombegrenzungsgesetz.  © Michael Kappeler/dpa

31. Januar, 14.23 Uhr: Bundestagsdebatte nach Unterbrechung wieder aufgenommen

Nach längerer Unterbrechung wurde die Debatte zum Zustrombegrenzungsgesetz im Bundestag wieder aufgenommen.

SPD-Fraktionschef Rolf Mützenich (65) appellierte zu Wiederbeginn in Richtung Friedrich Merz (69, CDU), die Brandmauer wieder "hochzuziehen". "Das Tor zur Hölle können wir wieder schließen", so Mützenich.

SPD-Fraktionschef Rolf Mützenich (65).  © Kay Nietfeld/dpa

31. Januar, 14.15 Uhr: 29 Parteien nehmen an der Bundestagswahl teil

29 von 41 zugelassenen Parteien nehmen an der Bundestagswahl am 23. Februar teil.

12 der Mitte Januar vom Bundeswahlausschuss zugelassenen Parteien werden bei der Abstimmung nicht dabei sein, wie die Bundeswahlleiterin in Wiesbaden mitteilte.

Insgesamt 29 Parteien nehmen an der Bundestagswahl am 23. Februar teil. (Symbolbild)  © Sebastian Gollnow/dpa

31. Januar, 14.02 Uhr: Kein FDP-Antrag - Abstimmung über Migrationsgesetz absehbar

Der Bundestag soll doch schon heute über den Gesetzentwurf der CDU/CSU-Fraktion zur Verschärfung der Migrationspolitik abstimmen.

Die FDP verzichtet auf einen zuvor von ihrer Fraktion angekündigten Antrag für eine Vertagung der Abstimmung und weitere Beratung in den Ausschüssen, wie die Deutsche Presse-Agentur in Berlin aus Kreisen der FDP-Fraktion erfuhr.

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