Bundestagswahl: Merz laut Weidel als "Bettvorleger" gelandet!

Berlin - Bundeskanzler Olaf Scholz (66, SPD), Oppositionsführer Friedrich Merz (69, CDU), Vizekanzler Robert Habeck (55, Grüne) und AfD-Chefin Alice Weidel (45) haben vor, die nächste Bundesregierung anzuführen. Auch Sahra Wagenknecht (55) tritt als Kanzlerkandidatin ihres BSW zur Bundestagswahl am 23. Februar 2025 an.

Am 23. Februar wird ein neuer Bundestag gewählt.  © Tim Brakemeier/dpa

Alle werben um die Wahlberechtigten, doch ihre Namen tauchen auf den meisten Stimmzetteln gar nicht auf. Nach dem Grundgesetz bestimmen ausschließlich die Abgeordneten im Bundestag den Regierungschef. Dieser muss die Mehrheit der Parlamentarier hinter sich bringen.

Weil aber die Zusammensetzung des Parlaments über die Zweitstimme bei der Bundestagswahl bestimmt wird, entscheiden am Ende doch die Wählerinnen und Wähler quasi über einen Umweg darüber, wer ins Kanzleramt einzieht.

Auch wenn die Fünf nicht direkt ins Kanzleramt gewählt werden können, hat ein Teil der Wahlberechtigten in Deutschland dennoch die Möglichkeit, bei Merz, Scholz, Habeck, Weidel oder Wagenknecht sein Kreuz zu setzen. Denn sie alle bewerben sich auch wieder auf einen Sitz im Bundestag.

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Aktuelle Neuigkeiten rund um die Bundestagswahl findet Ihr hier im TAG24-Ticker.

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31. Januar, 20.36 Uhr: Mehr als 20.000 demonstrieren in Hamburg gegen CDU und AfD

Mehr als 20.000 Menschen haben nach Angaben der Polizei in Hamburg gegen die gemeinsame Abstimmung von CDU und AfD im Bundestag demonstriert.

An einer zweiten Demonstration im Anschluss hätten sich mehr als 5000 Menschen beteiligt, sagte ein Sprecher des Polizei-Lagedienstes. Die Kundgebungen seien störungsfrei verlaufen.

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Teilnehmende einer Protestaktion demonstrieren vor Büros von Bürgerschaftsabgeordneten und der Geschäftsstelle der AfD Hamburg.  © Christian Charisius/dpa

31. Januar, 19.46 Uhr: Scholz - Niemals gemeinsame Sache mit extremen Rechten

Kanzler Olaf Scholz (66, SPD) stellt nach den Auseinandersetzungen um die Migrationspolitik in dieser Woche die klare Abgrenzung zur AfD heraus.

"Wer mit den extremen Rechten gemeinsame Sache macht, der kapituliert vor den Extremisten. Der lässt sich von ihnen den Takt vorgeben, der lässt sich vorführen", sagte Scholz in einem Video, das auf seinem Abgeordneten-Account auf der Plattform X veröffentlicht wurde. "Das hämische Feixen der AfD-Abgeordneten im Bundestag, ich fand es kaum erträglich."

31. Januar, 19.36 Uhr: Protest gegen Migrationspolitik von Merz in Erfurt

Einige hundert Menschen haben in Erfurt gegen die Flüchtlingspolitik der CDU protestiert.

Zu der Aktion vor dem Kongresszentrum der Messe, in dem CDU-Chef Friedrich Merz (69) am Freitagabend zu einer Wahlkampfveranstaltung erwartet wurde, hatte ein Aktionsbündnis aufgerufen. Auch einige Klimakritiker beteiligten sich an der Aktion. Die Demonstranten riefen "Schämt euch!" und "CDU-Schweine". Auf Schildern stand etwa "Wer mit Faschos paktiert, hat nichts kapiert" oder "Demokratie schützen".

Teilnehmer einer Demonstration des Bündnisses «Auf die Plätze» versammeln sich vor dem Congress Center Messe Erfurt.  © Bodo Schackow/dpa

31. Januar, 19.19 Uhr: Trotz harter Debatte laut Merz ordentlicher Umgangston

Unionskanzlerkandidat Friedrich Merz (69) sieht Gespräche mit SPD und Grünen über eine mögliche Koalition nach der Bundestagswahl durch die scharfe Debatte über Unionsforderungen für eine härte Migrationspolitik nicht gefährdet.

"Ich bin mir ganz sicher, dass wir nach der Bundestagswahl mit den demokratischen Parteien der politischen Mitte in diesem Land, in diesem Hause, hier vernünftige Gespräche führen können", sagte der Unionsfraktionschef nach einer Sitzung der CDU/CSU-Abgeordneten in Berlin.

31. Januar, 19.15 Uhr: FDP-Fraktionschef weist Vorwurf von Merz zurück

FDP-Fraktionschef Christian Dürr (47) weist Kritik von CDU-Chef Friedrich Merz (69) am Abstimmungsverhalten der FDP beim abgelehnten Gesetzentwurf der Union zur Migration zurück.

Dürr sagte der Deutschen Presse-Agentur: "Die CDU/CSU-Fraktion hat ihren Gesetzentwurf heute zur Abstimmung gestellt und bei der CDU/CSU-Fraktion lag die Verantwortung für die nötige Mehrheit. Die Union hatte mehr Abweichler als am Mittwoch - und das bei ihrem eigenen Gesetz. Das spricht nach den Einlassungen von Altkanzlerin (Angela) Merkel Bände. Die FDP hat heute alles versucht, damit es eine Mehrheit in der Mitte gibt."

Bei der Union gab es 12 nicht abgegebene Stimmen. Merz hatte kritisiert, dass es bei der FDP zwei Nein-Stimmen gegen das Gesetz und fünf Enthaltungen gab, zudem 16 nicht abgegebene Stimmen.

Christian Dürr (47), Fraktionsvorsitzender der FDP.  © Fariha Farooqui/dpa

31. Januar, 18.37 Uhr: Merz sieht sich trotz Abstimmungsniederlage gestärkt

Trotz der Niederlage bei der Bundestagsabstimmung über das Migrationsgesetz sieht Unionskanzlerkandidat Friedrich Merz (69, CDU) sich und seine Fraktion nach dieser Woche gestärkt.

"Ich sehe mich sehr gestärkt auch durch das, was wir in der Fraktion in dieser Woche entschieden haben", sagte er in Berlin. "Diese Bundestagsfraktion geht jetzt wirklich sehr selbstbewusst in die letzten drei Wochen des Bundestagswahlkampfs, ich tue das auch."

31. Januar, 18.35 Uhr: Merz bedauert Scheitern des Unions-Antrags

Unionskanzlerkandidat Friedrich Merz (69) hat das Scheitern eines von CDU/CSU eingebrachten Gesetzentwurfs zur Migration im Bundestag bedauert.

"Ich hätte gerne ein anderes Ergebnis gesehen", sagte der CDU-Chef in Berlin. Das Ergebnis schaffe aber auch Klarheit, wo Union, SPD und Grüne stünden. Nach Bundestags-Angaben gaben zwölf Abgeordnete der Union ihre Stimme nicht ab, es gab keine Nein-Stimmen oder Enthaltungen aus der Fraktion.

Friedrich Merz (69,l.), CDU-Bundesvorsitzender, verlässt nach der Abstimmung über das "Zustrombegrenzungsgesetz" der Union das Reichstagsgebäude.  © Michael Kappeler/dpa

31. Januar, 18.31 Uhr: Habeck wirft Merz Erpressungsversuch vor

Grünen-Kanzlerkandidat Robert Habeck (55) hat CDU-Chef Friedrich Merz (69) im Streit um die Migrationspolitik attackiert.

Der Wirtschaftsminister sagte der Deutschen Presse-Agentur: "Friedrich Merz hat sein Versprechen, nicht mit der AfD zusammenzuarbeiten, gebrochen. Er hat Erpressung als Mittel der Politik eingesetzt." Damit habe er der AfD den größten Erfolg beschert, nämlich die Spaltung der Demokraten.

31. Januar, 18.21 Uhr: Merz laut SPD-Fraktionschef bei Asyl-Abstimmung "zweimal gescheitert"!

SPD-Fraktionschef Rolf Mützenich (65) sieht in der Ablehnung des sogenannten Zustrombegrenzungsgesetzes im Bundestag ein doppeltes Scheitern von Unionskanzlerkandidat Friedrich Merz (69).

"Herr Merz ist heute zweimal gescheitert", sagte Mützenich in Berlin. "Gescheitert, den Weg zur AfD zu suchen. Gescheitert an der Mehrheit im Deutschen Bundestag, die er eigentlich hätte haben können."

Die Wählerinnen und Wähler hätten nun am 23. Februar darüber zu entscheiden, "ob man einem solchen Kanzlerkandidaten das Schicksal unseres Landes in schweren Zeiten in die Hände legen darf", sagte Mützenich. SPD und Grüne hätten bis zum Schluss alles dafür getan, "dass CDU, CSU, FDP und auch das BSW offensichtlich nicht mit der AfD" abstimmen. Dies sei nicht gelungen. Er sei den Unionsabgeordneten dankbar, "die die Größe, die auch gleichzeitig die Überzeugung und die Haltung hatten, Herrn Merz in dieser historischen Entscheidung, die er nicht zum Wohl des Landes treffen wollte, nicht zu folgen".

Rolf Mützenich (65, r.), Vorsitzender der SPD-Bundestagsfraktion, erklärte Merz zum "Verlierer des Tages".  © Kay Nietfeld/dpa

31. Januar, 18.13 Uhr: Merz laut Weidel als "Bettvorleger" gelandet!

Die AfD-Vorsitzende Alice Weidel (45) geht davon aus, dass die Mehrheit bei der Abstimmung über das Migrationsgesetz wegen Abweichlern in der Unions-Fraktion nicht zustande gekommen ist.

"Das ist die Demontage von Friedrich Merz als Kanzlerkandidat gewesen", sagte sie nach der Abstimmungs-Niederlage. Seine eigene Fraktion habe ihn "abgesägt". "Er kann kein Kanzler, er kann kein Kanzlerkandidat", sagte Weidel. Was sich heute ereignet habe, sei "die Implosion einer konservativen Volkspartei". Merz könne das Land nicht führen, er könne nicht einmal seine eigene Fraktion führen, sagte die AfD-Vorsitzende. "Friedrich Merz ist als Tiger gesprungen und endete als Bettvorleger."

Weidel versicherte, dass die AfD-Fraktion geschlossen für das Gesetz gestimmt habe. "Es gibt keine Abweichler, die einem berechtigten Anliegen in den Rücken fallen."

Alice Weidel (45, AfD) verglich CDU-Kanzlerkandidaten Merz (69) mit einem "gescheiterten" Tiger.  © Michael Kappeler/dpa

31. Januar, 18.03 Uhr: Linke erleichtert über Scheitern des Unions-Antrags

Die Vorsitzende der Linke-Gruppe, Heidi Reichinnek (36), hat das Scheitern des umstrittenen Unions-Antrags zur Begrenzung der Migration im Bundestag begrüßt.

"Ich bin sehr erleichtert", sagte sie dem TV-Sender Phoenix. Ohne die Stimmen der Linke hätte die Ablehnung so nicht funktioniert. Reichinnek nannte es zugleich "schrecklich, dass es überhaupt so weit kommen musste". Der vorab auch von der AfD unterstützte Antrag der CDU/CSU-Fraktion hatte in namentlicher Abstimmung eine Mehrheit verfehlt.

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