Von David Hutzler
Erfurt - Beschmiert, heruntergerissen, geklaut: Einige Parteien erwarten im laufenden Bundestagswahlkampf wieder Vandalismus gegenüber Wahlplakaten.
So gab etwa die Thüringer AfD an, mit "massiven Beschädigungen" zu rechnen, insbesondere in den Städten. Schon vor der Landtagswahl im September seien etwa 60 Prozent der Plakate und 90 Prozent der Großflächenplakate beschädigt worden, teilte ein Parteisprecher mit.
Auch ein Sprecher der Linken erklärte, im laufenden Wahlkampf erlebe die Partei Zerstörungen und Diebstahl von Plakaten. In Erfurt und Weimar seien etwa zwei Tage nach dem Aufstellen schon 10 von 50 Großflächenplakate beschädigt oder beschmiert gewesen. Die Intensität scheine bisher ähnlich wie im Landtagswahlkampf, hieß es.
Bei den Grünen wurden im Landtagswahlkampf nach Parteiangaben rund ein Drittel der Großflächen beschmiert oder abgerissen, bei den Plakaten lasse sich eine genaue Zahl nicht beziffern. Auch im laufenden Bundestagswahlkampf rechne man mit Schäden und habe schon die ersten verzeichnet. Die Partei hoffe aber darauf, dass die Ausmaße der Wahlkämpfe im Jahr 2024 nicht erreicht werden, so ein Sprecher.
Die SPD meldete ebenfalls bereits erste Verluste. Die FDP rechnet nicht mit einer größeren Zahl von Beschädigungen und hofft auch auf die winterlichen Temperaturen, die manche Menschen davon abhalten könnten. Vom BSW hieß es, das Thema habe sich schon bei der Landtagswahl in Grenzen gehalten. Die CDU äußerte sich nicht zu dem Thema.
Hunderte Freiwillige sind oder waren unterwegs, um die Wahlwerbung an den Laternenmasten des Freistaats anzubringen. Zum Budget für die Plakate machten die meisten Parteien keine Angaben. Die FDP bezifferte die Kosten auf 70.000 Euro, die Linke geht von 120.000 Euro allein für die Großflächen aus.