Studie zeigt: Deutsche Jugend hat Angst vor Krieg - Junge Männer "eher rechts"

Berlin - Die Auswertung der 19. "Shell Jugendstudie" hat ergeben, dass das Interesse an Politik unter deutschen Jugendlichen "deutlich angestiegen" ist.

In Deutschland interessieren sich über die Hälfte aller Jugendlichen für Politik. (Symbolbild)
In Deutschland interessieren sich über die Hälfte aller Jugendlichen für Politik. (Symbolbild)  © Carla Benkö/dpa

Insgesamt 55 Prozent der rund 2500 Befragten im Alter zwischen 12 und 25 Jahren bezeichnen sich als "politisch interessiert", heißt es in dem am Dienstag veröffentlichten Dokument. Bei der letzten Studie 2019 waren es noch 41 Prozent, um die Jahrtausendwende sogar nur 34 Prozent.

In einer zugehörigen Mitteilung erklärt Studienleiter Prof. Dr. Mathias Albert: "Junge Menschen sind sehr besorgt, aber pragmatisch und optimistisch zukunftsgewandt."

Besonders große Angst haben die jungen Menschen dabei vor einem Krieg auf europäischen Boden (81 Prozent). Ebenfalls sorgt sich ein Großteil der deutschen Teenager (67 Prozent) um die wirtschaftliche Lage und steigende Armut.

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Selbst arbeitslos zu werden, befürchten allerdings nur 35 Prozent der Jugendlichen - seit Beginn der Erhebungen im Jahr 1953 ein "historischer Tiefstand".

Eine Erkenntnis der Shell-Studie gibt dennoch Anlass zur Sorge.

Studienleiter Prof. Dr. Mathias Albert und Familienministerin Lisa Paus (56, Grüne) haben die Shell-Jugendstudie am Dienstag vorgestellt.
Studienleiter Prof. Dr. Mathias Albert und Familienministerin Lisa Paus (56, Grüne) haben die Shell-Jugendstudie am Dienstag vorgestellt.  © Michael Kappeler/dpa

Shell-Jugendstudie: Mehr junge Männer "eher rechts" eingestellt

Aus der neusten Shell-Jugendstudie geht hervor, dass sich junge Männer politisch vermehrt als "eher rechts" einordnen würden.
Aus der neusten Shell-Jugendstudie geht hervor, dass sich junge Männer politisch vermehrt als "eher rechts" einordnen würden.  © Michael Kappeler/dpa

In Bezug auf die politische Einstellung junger Männer heißt es in der Studie, dass sich inzwischen jeder Vierte (25 Prozent) als "eher rechts" oder "rechts" bezeichnen würde. 2019 teilte diese Einstellung bloß 16 Prozent.

Von einem "Rechtsruck" innerhalb der jüngeren Generation kann laut Studie allerdings nicht die Rede sein: "Auch in 2024 haben wir keine Veränderungen feststellen können, die auf einen 'Rechtsruck' hindeuten."

Hinsichtlich linker politischer Einstellung verzeichnet die Studie ebenfalls einen Anstieg. Sowohl mehr junge Männer (41 Prozent) als auch junge Frauen (51 Prozent) sehen sich demnach als "eher links" oder "links".

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Besonders relevant sehen die Autoren ihre Ergebnisse vor dem Hintergrund der jüngsten Landtagswahlergebnisse in Ostdeutschland. "Wir sehen einen beachtlichen Anteil an verdrossenen Jugendlichen, insgesamt rund 12 Prozent der jungen Leute. Daneben gibt es einen erheblichen Anteil kritischer und unzufriedener Jugendlicher", erklärt Albert.

Diese politikverdrossenen Jugendlichen würden aber "keinesfalls" die gesamte Generation prägen.

Titelfoto: Bildmontage: Carla Benkö/dpa, Michael Kappeler/dpa

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