Mainz - Im Rahmen ihrer Sondierungsgespräche haben die Vorsitzenden von CDU, CSU und SPD unter anderem eine massive Erhöhung der Ausgaben für die Bundeswehr angekündigt, die von der Schuldenbremse ausgenommen sein soll. Wie stehen die Menschen in Deutschland dazu?
Laut dem aktuellen ZDF-Politbarometer wird dieses Vorhaben von mehr als drei Viertel der befragten Wahlberechtigten und unter Anhängern aller Parteien unterstützt (76 Prozent).
Nur 22 Prozent sind gegen mehr finanzielle Mittel für Bundeswehr und Verteidigung (Rest zu 100 Prozent hier und im Folgenden antwortete jeweils mit "weiß nicht").
Damit in Zusammenhang steht, dass die Menschen in Deutschland nach dem Amtsantritt von Donald Trump (78) erhebliche Zweifel daran haben, dass die USA weiterhin die militärische Sicherheit in Europa garantieren werden. Das glauben nur noch 22 Prozent. 74 Prozent denken nicht, dass die Vereinigten Staaten diesbezüglich noch verlässlich sind.
Auch steigt die Sorge, dass sich der Krieg in der Ukraine auf weitere europäische Länder ausbreiten könnte. Das befürchten 72 Prozent der Befragten, 27 Prozent teilen diese Sorge nicht.
Dementsprechend fänden es auch 84 Prozent der Menschen in Deutschland gut, wenn es gemeinsame europäische Streitkräfte geben würde, nur 12 Prozent lehnen dies ab.
Außerdem stünden 50 Prozent dem Aufbau einer militärischen Organisation ähnlich der NATO in Europa positiv gegenüber. 42 Prozent vertreten die Meinung, dass die NATO ausreicht.
Soll europäische Unterstützung für die Ukraine verstärkt werden?
Nachdem die USA die Militärhilfen für die Ukraine ausgesetzt haben, würden es 48 Prozent der Befragten befürworten, wenn die europäischen Staaten die Ukraine noch stärker als bisher militärisch unterstützen. Für 27 Prozent ist die zurzeit geleistete Hilfe ausreichend.
21 Prozent finden, dass die Unterstützung reduziert werden sollte. Während dies im Westen Deutschlands nur 17 Prozent denken, sind es im Osten immerhin 41 Prozent.
Die Umfrage zum ZDF-Politbarometer wurde wie immer von der Mannheimer Forschungsgruppe Wahlen durchgeführt, die im Zeitraum vom 4. bis zum 6. März 1249 zufällig ausgewählte Wahlberechtigte telefonisch und online befragt hat.