Zungenkrebs: SPD-Chef Klingbeil rauchte 40 Zigaretten am Tag
Von Michael Fischer
Berlin - SPD-Chef Lars Klingbeil (47) hat erstmals öffentlich über eine überstandene Krebserkrankung vor elf Jahren gesprochen.

"Ich hatte Zungenkrebs vom Rauchen und hab das selbst bei mir entdeckt", sagte der 47-Jährige in dem "Zeit"-Podcast "Alles gesagt?".
Er habe sich zur Behandlung in ein Krankenhaus begeben und "sehr großes Glück" gehabt, dass am Ende alles gut gegangen sei. Die Situation präge ihn bis heute. "Das gibt mir schon eine sehr große innere Ruhe, dass ich diesen Moment in meinem Leben hinter mich gebracht habe und den auch erfolgreich bestanden habe."
Klingbeil erzählt in dem Podcast, dass er erst mit etwa 25 angefangen habe zu rauchen und sein Konsum zwischenzeitlich bei 40 Zigaretten am Tag gelegen habe. Ein Jahr, nachdem er sich entschieden habe, mit dem Rauchen aufzuhören, habe er ein Karzinom - eine bösartige Gewebeveränderung - unter der Zunge entdeckt und sich entschieden, das untersuchen zu lassen.
Vor der Operation habe der Arzt ihm gesagt: "Es kann sein, dass du danach wieder total in Ordnung bist, aber dass du nicht mehr sprechen kannst." Dass er diese Situation damals überstanden habe, sei für ihn bis heute "für ganz viele Punkte einfach eine Erklärung, warum ich so bin, wie ich bin", sagte der SPD-Chef in dem Podcast.

"Mir hat das sehr viel Kraft für alles Weitere gegeben. Und wenn Leute heute auf mich gucken und sagen: 'Warum ruht der so? Warum ist der nicht so aufgeregt? Warum lässt der sich nicht aus der Fassung bringen?', dann hat das sehr viel bei mir damit zu tun, dass ich sage, da ist gerade ein bisschen Verlängerung, die ich mir selbst erarbeitet habe."
Titelfoto: Bildmontage: Fernando Gutierrez-Juarez/dpa, Michael Kappeler/dpa