Wie kommen Schulreformen an? Kretschmann besucht Grundschule in Stuttgart

Von David Nau

Stuttgart - Wie sehen Schülerinnen und Schüler, Lehrkräfte und Eltern die geplanten Bildungsreformen der Landesregierung? Das wollen Ministerpräsident Winfried Kretschmann (76, Grüne) und Kultusministerin Theresa Schopper (63, Grüne) aus erster Hand erfahren.

Winfried Kretschmann (76, Grüne) will sich vor Ort informieren, was die Betroffenen zu den Plänen sagen.  © Bernd Weißbrod/dpa

Dafür besuchen sie am Freitag die Pragschule in Stuttgart. An der Grundschule wollen die Politiker vor allem über die geplante, neue Sprachförderung und Demokratiebildung sprechen. Ein Gymnasium und eine Realschule wollen die beiden Politiker im Februar besuchen.

Thema könnte vor allem im Gespräch mit den Eltern auch die Neuregelung der Grundschulempfehlung werden, die bei den derzeitigen Viertklässlern zum ersten Mal greifen soll.

Sie ist Teil des neuen Schulgesetzes, das der Landtag Ende Januar verabschieden will, und soll künftig aus drei Komponenten bestehen: Lehrerempfehlung, Leistungstest und Elternwunsch. Bislang konnten allein die Eltern entscheiden, auf welche weiterführende Schule ihr Kind nach dem Ende der Grundschulzeit gehen soll.

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An dem Ende des Jahres erstmals verpflichtend durchgeführten Leistungstest "Kompass 4" gibt es allerdings massive Kritik mit Blick auf die Fragen im Bereich Mathematik. Diese seien zu schwierig gewesen, kritisierte etwa die Lehrergewerkschaft GEW.

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Der Leistungstest wurde insbesondere im Bereich Mathematik kritisiert. (Symbolbild)  © Bernd Weißbrod/dpa

Überarbeitung von Leistungstest angekündigt

Auch Kultusministerin Schopper und Ministerpräsident Kretschmann hatten dieser Einschätzung zugestimmt und eine Überarbeitung der Fragen für das kommende Schuljahr angekündigt.

Strittig ist noch, wie mit den Ergebnissen in diesem Jahr umgegangen werden soll. Der Landeselternbeirat fordert aus Gründen der Chancengleichheit in diesem Jahr eine Ausnahmeregelung.

"Man kann nicht ein System aus Chancen und Schranken bauen und dann einem ganzen Jahrgang die Chance vorenthalten, die Schranke aber bestehen lassen", sagte der Vorsitzende Sebastian Kölsch.

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