Kretschmanns Sohn zieht in Bundestag: Ersatz für verstorbene Politikerin?

Von Martin Oversohl

Stuttgart - Im ersten Anlauf hat Johannes Kretschmann (46, Grüne), der Sohn des grünen Ministerpräsidenten Winfried Kretschmann (76), den Einzug in den Bundestag über die Landesliste noch verpasst.

Johannes Kretschmann (46) ist seit über 20 Jahren Mitglied der Grünen.  © Felix Kästle/dpa

Nun rutscht er für die wenigen Wochen bis zur konstituierenden Sitzung nach der Neuwahl doch noch nach. Nach eigenen Angaben übernimmt Kretschmann den Platz der grünen Bundestagsabgeordneten Stephanie Aeffner, die vor einigen Tagen im Alter von 48 Jahren gestorben war.

Formell ist die Entscheidung noch nicht bestätigt, sagte eine Sprecherin der Bundestagsfraktion.

Der Einzug kommt überraschend, denn auf der Landesliste war Kretschmann eigentlich nicht als Nachrücker vorgesehen. Eine vor ihm platzierte Politikerin verzichtete allerdings. Dann war Kretschmann an der Reihe. Bei der Bundestagswahl am 23. Februar wird der 46-Jährige aber nicht antreten.

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Nach Angaben der Zeitung wird Kretschmann erstmals am 27. Januar mit Beginn der neuen Sitzungswoche in Berlin arbeiten. "Das ist eine verantwortungsvolle Pflichtübung für mich", sagte Kretschmann der dpa.

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Grünen-Abgeordnete Stephanie Aeffner (†48) war vor wenigen Tagen überraschend verstorben.  © Hannes P. Albert/dpa

Es gehe darum, dass der Bundestag in einer schwierigen Zeit arbeits- und beschlussfähig bleibe. Nach der Amtsübernahme von US-Präsident Donald Trump (78) könne akuter Unterstützungsbedarf für die Ukraine wichtig sein, da brauche es Mehrheiten im Bundestag.

Bei der vergangenen Bundestagswahl hatte Kretschmann im Wahlkreis Zollernalb-Sigmaringen kandidiert und den Einzug ins Parlament recht deutlich verpasst.

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