Wahl nach Dreyer-Rückzug gefallen! Das ist der neue Ministerpräsident
Mainz - Alexander Schweitzer (50) ist der neue Ministerpräsident von Rheinland-Pfalz. Der Landtag in Mainz wählte den SPD-Politiker im ersten Wahlgang mit 57 Stimmen zum Nachfolger von Malu Dreyer (63). Das sind sogar drei Stimmen mehr als das Regierungsbündnis aus SPD, FDP und Grünen Sitze hat.
Die Neuwahl des Ministerpräsidenten war notwendig geworden, weil sich die SPD-Politikerin Dreyer nach elf Jahren als Regierungschefin aus der Politik zurückzieht. Die 63-Jährige hatte diesen Schritt vor drei Wochen überraschend angekündigt und damit begründet, dass ihr die Kraft für das Amt ausgehe.
Dreyer ist schon länger an Multipler Sklerose erkrankt. Sie stellte zugleich den 50 Jahre alten Schweitzer als ihren Nachfolger vor.
Insgesamt sitzen 101 Abgeordnete im Landtag, 100 davon waren bei der Sitzung anwesend. Zur Opposition zählen CDU, AfD und Freie Wähler. Die Abstimmung war geheim.
Schweitzers Wahl galt als Formsache. Er will im neuen Amt Akzente in der Bildungspolitik setzen, stärker Politik aus und für die Regionen machen und den Dialog mit den Menschen fördern - als Grundlage der Demokratie.
Genug Zeit, sich im Amt bekannt zu machen
Der Zeitpunkt des Wechsels gilt als optimal. Die nächste Landtagswahl ist 2026, und Schweitzer hat damit genug Zeit, sich im Amt bekannt zu machen. Der 2,06 Meter große Mann war Dreyer schon einmal nach elf Jahren nachgefolgt, 2013 an der Spitze des Sozialministeriums in Mainz. Zwischenzeitlich war Schweitzer SPD-Fraktionschef im Landesparlament.
Seit der Landtagswahl 2021 war Schweitzer Minister für Arbeit, Soziales, Transformation und Digitalisierung in Dreyers zweiter Ampel-Regierung. Seine Nachfolgerin in diesem Amt ist die nordrhein-westfälische SPD-Politikerin Dörte Schall (56), die aus Rheinland-Pfalz stammt.
Die 46-Jährige arbeitete zuletzt als Stellvertreterin des Oberbürgermeisters von Mönchengladbach. Sie soll am Nachmittag vereidigt werden.
Schall, die auch stellvertretende SPD-Landesvorsitzende in Nordrhein-Westfalen war, hat ihren Wechsel in den Landesverband Rheinland-Pfalz angekündigt.
Titelfoto: rne Dedert/dpa