Brenner-Nordzulauf: Verkehrsminister Wissing wirft CSU Torpedierung vor

München - Der Brennerbasistunnel macht Zugverbindungen nach Italien schneller und leistungsfähiger. Aber auch in Deutschland muss dafür geplant werden. Das Vorgehen der CSU stößt dem Bundesverkehrsminister auf.

Volker Wissing (54, FDP) übt Kritik an der CSU.
Volker Wissing (54, FDP) übt Kritik an der CSU.  © Hendrik Schmidt/dpa

Vor einer Anhörung im Verkehrsausschuss des Bundestages wirft Volker Wissing (54) der Partei die Torpedierung des Zeitplans für das Projekt vor!

"Ich finde es hochgradig unseriös, dass die CSU nun die Planungen torpediert, die sie über die Jahre selbst vorangetrieben hat", sagte der FDP-Politiker im Gespräch mit der "Augsburger Allgemeinen".

"Der Ausbau der Alpenachse München-Verona erfolgt anhand eines komplexen, auf europäischer Ebene abgestimmten Zeitplans", so Wissing. Diesen sehe er anhand der Änderungswünsche gefährdet.

Der rund 60 Kilometer lange Nordzulauf soll auf deutscher Seite im Raum Rosenheim die Anbindung zum Brennerbasistunnel schaffen.

Brennerbasistunnel wird in Italien und Österreich inzwischen bereits seit Jahren gebaut

In Italien und Österreich wird bereits gebaut.
In Italien und Österreich wird bereits gebaut.  © Matthias Arnold/dpa

Damit soll der starke Güterverkehr über den Brenner von der Straße auf die Schiene verlagert werden. Auch für Bahnreisende ginge es dann künftig deutlich schneller nach Italien.

Die Bahn hat den möglichen Trassenverlauf für die deutsche Zuführung weitgehend festgelegt.

Die CDU/CSU-Bundestagsfraktion hat nach Angaben ihrer Abgeordneten Daniela Ludwig (49, CSU) die Anhörung beantragt. "Wir wollen mithilfe von Sachverständigen belegen, dass wir im Interesse von Mensch und Natur noch Verbesserungen der Planungen erreichen können", sagte Ludwig.

Im kommenden Jahr 2025 soll der Bundestag über das gigantische Milliarden-Projekt entscheiden.

Am Brennerbasistunnel wird in Italien und Österreich inzwischen bereits seit Jahren gebaut. Die Kritiker werfen Deutschland entsprechend vor, mit der geplanten Umsetzung für den Nordzulauf deutlich hintendran zu sein.

Titelfoto: Hendrik Schmidt/dpa

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