AfD-Chef Chrupalla irritiert mit falschen Aussagen bei Sommer-Interview

Berlin - Im Ersten finden derzeit wieder die Sommerinterviews mit den Spitzenpolitikern des Landes statt. Nach einem Interview mit Bundeskanzler Olaf Scholz (66, SPD) war am Sonntag der AfD-Vorsitzende Tino Chrupalla (49) in der Sendung zu Gast. Dabei sorgte der Parteichef mit seinen teils falschen oder irreführenden Aussagen für Aufsehen.

Im ARD-Sommerinterview fiel AfD-Chef Tino Chrupalla (49) mit falschen Behauptungen auf.
Im ARD-Sommerinterview fiel AfD-Chef Tino Chrupalla (49) mit falschen Behauptungen auf.  © Carsten Koall/dpa

Im Gespräch mit Moderator Markus Preiß (46) behauptete der 49-Jährige, dass eine Million Ukrainer in Deutschland Bürgergeld beziehen würden. Das ist nicht korrekt.

Nach Angaben der Bundesagentur für Arbeit bekamen im März 2024 insgesamt 722.000 Ukrainer Bürgergeld. Davon sind jedoch 216.000 Personen im nicht-erwerbsfähigen Alter, so beispielsweise Kinder.

Auch die Aussage Chrupallas, dass sechs Millionen Ukrainer nach Russland geflüchtet seien, lässt sich faktisch nicht belegen. Nach Angaben des UN-Flüchtlingshilfswerks wurden etwa 1,2 Millionen Ukrainer in Russland als Flüchtlinge registriert.

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Des Weiteren forderte der Politiker die Einführung von "restriktiven Grenzkontrollen". Dies wäre rechtlich nicht einfach durchsetzbar. Schließlich hat Deutschland das Schengener Abkommen unterzeichnet.

Somit sind flächendeckende Grenzkontrollen zu anderen Mitgliedsstaaten nur in Ausnahmefällen und auf begrenzte Dauer möglich.

Auch Alice Weidel stellte falsche Aussage auf

Parteikollegin Alice Weidel (45) war am Sonntag ebenfalls im TV zu sehen. Sie stellte sich im ZDF-Sommerinterview den Fragen. Auch sie verdrehte in einem konkreten Fall die Zahlen.

So behauptete die 45-Jährige, dass es 15.000 Messerdelikte im vergangenen Jahr gab. Tatsächlich waren es laut Kriminalstatistik insgesamt 8.951 Taten.

Titelfoto: Carsten Koall/dpa

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