Wagenknecht und Schwarzer reagieren auf Polizei-Angaben bei Friedensdemo
Berlin - Am gestrigen Samstagnachmittag fand die viel diskutierte Demonstration für den Frieden in Berlin statt. Jetzt haben Sahra Wagenknecht (53, Die Linke) und Alice Schwarzer (80) auf die Polizeiangaben reagiert.
Die Berliner Polizei sprach von 13.000 Teilnehmern, die Organisatoren um das Wagenknecht-Schwarzer-Team setzen die Zahl bei 50.000 an.
Wagenknecht teilte nun auf ihrer offiziellen Homepage mit: "Die Friedenskundgebung am Brandenburger Tor mit schätzungsweise 50.000 Teilnehmern war die größte Friedenskundgebung in Deutschland seit vielen Jahren."
Die große Resonanz zeige die "breite Unterstützung" für die Forderung nach Diplomatie statt Waffenlieferungen, nach einem Waffenstillstand und einer Verhandlungslösung. "Alles Gerede über die angeblich massive Mobilisierung rechtsextremer Kräfte hat sich als Farce erwiesen", so das Statement.
Das sei ein "gescheiterter Versuch, unsere Kundgebung zu diffamieren" sowie Menschen von der Teilnahme abzuhalten. "Der Aufstand für Frieden ist der Beginn einer neuen starken Friedensbewegung", erklärten die beiden Veranstalterinnen.
677.000 Menschen haben das "Manifest für den Frieden" bislang unterzeichnet
Beide rufen dazu auf, "zu einem sachlichen Umgang im politischen Meinungsstreit zurückzukehren". Es solle der Tatsache Rechnung getragen werden, "dass die Hälfte der Bevölkerung mehr Diplomatie fordert und keine Panzerlieferungen".
In Richtung Polizei kritisiert Wagenknecht: "Wenn ein Pressesprecher der Berliner Polizei nur 13.000 Teilnehmer auf unserer Kundgebung zählen konnte, zeigt dies, dass es offensichtlich nicht nur bei Viertklässlern große Defizite im Umgang mit Zahlen gibt."
"Wir fordern alle dazu auf, sich basierend auf dem vorliegenden Video- und Fotomaterial einen eigenen Eindruck von der realen Größe des Aufstands für Frieden zu machen", schließt die Erklärung.
Das "Manifest für Frieden" wurde inzwischen über 677.000 Mal unterzeichnet - so ganz die "Hälfte der Bevölkerung" ist das noch nicht. Es könne aber auch weiterhin auf www.change.org/p/manifest-für-frieden unterschrieben werden.
TV-Tipp: Bei "hart aber fair" wird Wagenknecht am Montagabend, um 21 Uhr, im Ersten auf Marie-Agnes Strack-Zimmermann (64, FDP) treffen.
Titelfoto: Christophe Gateau/dpa