Sahra Wagenknecht vor Parteigründung: So reagiert AfD-Frontmann Björn Höcke
Berlin/Erfurt - Sahra Wagenknecht (54) will am kommenden Montag ihre Pläne für die seit Langem erwartete Parteigründung verkünden. Auch Thüringens AfD-Chef Björn Höcke (51) hat sich diesbezüglich zu Wort gemeldet.
Die jetzige Linke-Politikerin will den Angaben nach das sogenannte "Bündnis Wagenknecht" präsentieren. Geplant ist demnach ein Auftritt mit mehreren Mitstreitern am Montagvormittag (10 Uhr) in der Bundespressekonferenz. Unter anderem soll die kürzlich zurückgetretene Bundestagsfraktionschefin Amira Mohamed Ali (43) gemeinsam mit Wagenknecht auftreten.
Während die Linke-Bundesvorsitzende Janine Wissler (42) von einem "Egotrip" Wagenknechts sprach, titulierte Bundestagsfraktionschef Dietmar Bartsch (65) das Vorgehen der 54-Jährigen in der "Rheinischen Post" als "unverantwortlich".
Ungewiss ist bislang, ob Wagenknecht mit ihrer Partei an den Landtagswahlen in Thüringen, Sachsen und Brandenburg im September 2024 teilnehmen würde. Laut Umfragen könnte die Partei der AfD - zumindest in Thüringen - größere Stimmenanteile wegnehmen.
Eine mögliche Wagenknecht-Partei würde laut Insa-Umfrage aus dem Stand stärkste Kraft werden und bei 25 Prozent landen. Großer Verlierer wäre die AfD, die ein knappes Drittel ihrer Anteile einbüßen könnte.
Thüringens AfD-Landeschef Björn Höcke hatte am Donnerstag erklärt, dass er bezweifle, dass die Bundestagsabgeordnete "mental in der Lage" sei, die "Prügel der Herrschenden" zu ertragen, um eine "wirklich alternative Linke" aufzubauen.
"Wenn die neue Partei nur Opposition im Establishment ist, hat sie keinen Wert. Wenn sie dagegen Opposition zum Establishment ist, dann könnte eine wirklich alternative Linke eine wichtige Funktion zur Neuaufstellung des deutschen Parteienwesens haben", wird Höcke in einer Mitteilung der AfD zitiert.
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