Konkretes Angebot für Parteiwechsel: Sahra Wagenknecht offenbar scharf auf SPD-Politiker
Erfurt - Das Bündnis Sahra Wagenknecht (BSW) möchte bei der Landtagswahl am 1. September in Thüringen an den Start gehen. Erfurts Oberbürgermeister Andreas Bausewein (50, SPD) soll dann als Spitzenkandidat fungieren. Doch daraus wird wohl nichts.
Laut übereinstimmenden Medienberichten sei Parteigründerin Sahra Wagenknecht (54) an den SPD-Politiker herangetreten und habe gefragt, ob er als Spitzenkandidat für die Landtagswahl zur Verfügung stünde.
Wie Bausewein selbst erklärte, habe er mehrfach mit der 54-Jährigen gesprochen und in der Vorwoche ein konkretes Angebot erhalten. Zu einem Parteiwechsel werde es laut Bausewein aber nicht kommen.
Zwar finde er das Projekt BSW spannend, allerdings sei er seit 18 Jahren Oberbürgermeister von Erfurt und habe eine Verantwortung für 216.000 Menschen, wie er gegenüber dem "MDR" erklärte.
Auch wenn er gelegentlich mit seiner Partei hadere, werde er der SPD treu bleiben und bei der Oberbürgermeisterwahl am 26. Mai erneut antreten, betonte der 50-Jährige.
Persönliches Gespräch zwischen der SPD-Bundesvorsitzenden Saskia Esken und Andreas Bausewein?
Die "Thüringer Allgemeine" berichtet aber, dass der SPD-Politiker dem Bündnis Sahra Wagenknecht bereits am vergangenen Dienstag zugesagt hatte. Kurz vor der geplanten Verkündung einige Tage später soll er jedoch wieder abgesagt haben.
Gegenüber der Lokalzeitung widersprach der langjährige Oberbürgermeister den Gerüchten. Von seiner Seite habe es nie eine Zusage gegeben.
Spekulation über einen möglichen Parteiwechsel hatten in den vergangenen Wochen in der Stadt- sowie Landespolitik die Runde gemacht. So soll die SPD-Bundesvorsitzende Saskia Esken (62) angeblich persönlich versucht haben, Bausewein zu einem Verbleib bei den Sozialdemokraten zu bewegen.
Befeuert wurden die Gerüchte durch die Ankündigung der Eisenacher Oberbürgermeisterin Katja Wolf (47, bisher Linke), in das BSW zu wechseln.
Hintergrund: Bausewein und Wolf waren Studienkollegen gewesen und blieben auch in der Folge in Kontakt.
Titelfoto: Lando Hass/dpa